Gästerückgang und Verluste auch im Aushängeschild Müritzeum  

18. Januar 2021

Die Corona-Schließungen haben auch beim besucherstärksten Haus an der Müritz – dem Müritzeum – deutliche Spuren hinterlassen. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ hat das NaturErlebnisszentrum mit seinen vielen Aquarien im vergangenen Jahr insgesamt einen Besucherrückgang von etwa 25 Prozent zu verkraften – und auch 2021 beginnt wieder ohne Gäste.
Inwieweit die kommunalen Haushalte der beiden Gesellschafter – die Stadt Waren und der Landkreis – das Minus von rund 330 000 Euro ausgleichen müssen, wird noch geklärt. Beide hatten ursprünglich, auch ohne Corona-Hilfen, wohl bereits Zuschüsse in sechsstelliger Höhe geplant, auch für weitere Projekte und Modernisierungen.

Außerdem wurden auch Hilfen bei Land und Bund beantragt, unter anderem aus dem Schutzfonds für Museen. Dieser kommt ins Spiel, wenn die Einrichtungen trotz Schließungen laufende Kosten hatten, wie die Fischfütterung und -pflege von Maränen, Karauschen, Hechten und Stören. Im Frühjahr floss dafür bereits einmal Geld aus Schwerin.

Nach den bisherigen Berechnungen kamen im Jahr 2019 noch rund 150 000 Gäste in das runde Haus am Herrensee mit seinen Ausstellungen im historischen Museum und dem Freigelände. 2020 lag die Gästezahl um knapp 35 000 Besucher niedriger. Gründe dafür sind die Schließzeiten im Frühjahr und seit November sowie die Hygiene- und Abstandsregeln. Dadurch konnten auch in den starken Tourismusmonaten immer nur etwa ein Fünftel der sonst üblichen bis zu 1000 Gäste auf das Museumsgelände.

Äußerlich zeigte sich das in der Tourismuszeit immer wieder in den überaus deutlichen Schlangen vor dem Eingang.

Ungeachtet aller derzeitigen Unwägbarkeiten planen die Müritzeum-Mitarbeiter aber auch schon für 2021. So soll ab April bis Oktober die Sonderausstellung „Land-Küste-Meer“ gezeigt werden. Dabei wollen mehrere norddeutsche Naturkundemuseen – ein Verbund von elf Häusern von Braunschweig, Bremen und Rostock bis Waren – sehenswerte Stücke aus ihren naturhistorischen „Schatzkammern“ präsentieren.

Dazu gehören auch Untersuchungen zur Todesursache bei Seeadlern, zu Schweinswalen in der Ostsee und Bernsteinfunde mit Einschlüssen (Inklusen), die etwas für die vergangene Fauna und Flora aussagen können.

Wer schon einen Blick auf die nächste Ausstellung werfen will: https://museum-fuer-natur-und-umwelt.de/land-kueste-meer-sonderausstellung


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