Gefährliche Begegnungen auf einem Warener Radweg

12. Juni 2018

In Waren gibt es eine neue Gefahrenstelle für Radfahrer: Seit der Eröffnung des Hotels „Müritzpalais“ am Kietz ist es auf dem Radweg davor schon zu einigen Beinahe-Unfällen gekommen. Vor einigen Tagen wäre dort fast ein siebenjähriger Jungen von einem Auto angefahren worden. Das Problem: Die Gäste des „Müritzpalais“ müssen über den Radweg fahren. Für sie ist sogar die Bordsteinkante abgesenkt worden.

Also freie für die Besucher, die noch dazu teilweise ganz schlecht einsehen können, dass sie einen Radweg queren. Durch die vor dem Radweg parkenden Autos werden die Radler noch dazu verdeckt und erst im letzten Moment gesehen.

Die Gäste des Hotels dagegen scheinen in Gedanken schon im Urlaub zu sein, folgen ihrem Navi und bemerken den Radweg viel zu spät.

Dass es an diesem Bereich zu Problemen kommen kann, hatten einige Stadtvertreter schon während des Genehmigungsverfahrens zum Hotelbau befürchtet. Der Radweg ist erst vor kurzem komplett neu gestaltet worden und geht in die Gerhart-Hauptmann-Allee, die nun eine Fahrradstraße ist, über. Radler gehen davon aus, dass sie auf diesem Weg sicher sind und schauen nicht nach links oder rechts, ob der gekennzeichnete Radweg plötzlich von einem Auto gequert wird.

In der Warener Stadtverwaltung kennt man das Problem. Wie Sprecherin Steffi Schabbel auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ erklärte, soll zunächst eine zusätzliche Beschilderung helfen, den Gefahrenpunkt zu entschärfen. Die Schilder seien bereits in Auftrag gegeben.

Darüber hinaus werde intern darüber nachgedacht, weitere Lösungen zu finden, damit sich Radler und Autofahrer an dieser Stelle nicht ins Gehege kommen und nicht noch etwas Schlimmes passiert.

 


2 Antworten zu “Gefährliche Begegnungen auf einem Warener Radweg”

  1. Christopher sagt:

    „und schauen nicht nach links oder rechts, ob der gekennzeichnete Radweg plötzlich von einem Auto gequert wird“

    Hier sind die Autofahrer in Bringschuld!
    Klar, gegenseitige Rücksichtnahme und man muss IMMER aufpassen.
    Fahrradfahrer sind ja auch nicht blöde und wollen überfahren werden.
    Aber auf einem Radweg hat der kreuzende Querverkehr (auch die Anwohner z.B. bei der Mozartstraße) immer zu warten.
    Und in der Fahrschule lernte ich das mit „vorsichtig an die Gefahrenstelle rantasten“.

    Beim Abbiegen von der Altstadt kommend aus beispielsweise:
    Links abbiegen und dann noch einmal knapp vor dem Radweg stehenbleiben und dann eben schön nach links (und rechts) schauen und sich vorsichtig rantasten (ganz ganz langsam fahren).
    Wenn man nämlich keine freie Sicht hat (parkende Autos), heißt das eben nicht, dass man nur auf die Stadt/Hotel schimpfen kann und einfach fahren darf. Nein, im Zweifel muss man eben ganz langsam abbiegen und gegebenenfalls noch einmal anhalten.

    Aber mir ist auch schon (dort nicht) unzählige male die Vorfahrt genommen wurde.
    Fast immer Linksabbieger und ich dachte mir nur wie kann man nur mit Vollgas abbiegen und einen Radweg (und Gehweg) queren und DABEI keinen Schulterblick machen?!

    Aber alle haben es ja so eilig.

  2. Wolfram Goetze sagt:

    Auch ich musste dort per Vollbremsung mit Gott sei Dank gut eingestellten Cantileverbremsen das Schlimmste verhindern. Da es sich um eine Zufahrt eines Grundstücks handelt, kann der Besitzer nun frei darüber entscheiden, wie er seine Hausgästen aufmerksam macht, beim Verlassen über den bequem abgesenkten Bord trotzdem auf Radfahrer von beiden Seiten zu achten. Er kann große Schilder anordnen, die nicht mal als Vz der StVO geregelt sein müssen, durch Informationen im Haus oder Handzettel oder … (nein, nicht eine App). Mal sehen, ob er sich mitverantwortlich fühlt oder ob es ihm nur ums Geschäft mit den „Residierenden“ geht. Ist zum Beispiel ein Kind auf dem Schulweg dort schwer zu Schaden gekommen, könnte sich das negativ auf sein Image (und das Geschäft) auswirken. Jetzt, wo diese Gefahrenstelle erkannt und weithin bekannt ist, bin ich gespannt.