Gefährliches Eisvergnügen: Ansturm in Warens Notaufnahme

16. Februar 2021

Das haben viele Müritzer ausgenutzt, und zwar ausgiebig: Die gefrorenen Seen der Region lockten in den vergangenen Tagen bei Bilderbuch-Wetter hunderte Schlittschuhläufer, Spaziergänger und Skifahrer an. Eingebrochen ist nach Kenntnis der Polizei zum Glück niemand. Dennoch endete das Eisvergnügen für den einen oder anderen jäh – nämlich in der Notaufnahme des MEDICLIN Müritz-Klinikums. Dort herrschte vor allem am Wochenende Hochbetrieb, dort trafen sich jene wieder, die sich bei Stürzen verletzt haben, teilweise landeten sie sogar im OP.

Wie Kliniksprecherin Jenny Thoma auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ erklärte, mussten am Sonnabend 48 Patienten in der Notaufnahme behandelt werden, 16 von ihnen, weil sie auf dem Eis gestürzt waren. Am Sonntag kamen insgesamt 28 Patienten, 12 von ihnen mit Verletzungen als Folge von Stürzen auf dem Eis. „Unsere Mitarbeiter hatten richtig viel zu tun und mussten ja trotz des großen Ansturms auch unsere strengen Corona-Regeln befolgen, das heißt, unter anderem auch alle Patienten testen. Sie haben die vielen Patienten aber optimal versorgen können, teilweise ging das nur durch Überstunden“, so Jenny Thoma.

Bei den Verletzungen handelte es sich um eine große Bandbreite. So hatten sich die „Pechvögel“ am Kopf verletzt, Schultern, Kreuzbeine, Arme, Ellenbogen und Handgelenke mussten versorgt werden. Die Verletzungen waren aber zum Glück nicht so schwer, dass die Patienten über Nacht im Klinikum bleiben mussten.

Auch den einstigen Chefarzt der Urologie, Dr. Andreas Baars, hat’s erwischt. So lernte er das Klinikum am Wochenende einmal aus einer anderen Perspektive kennen – unfreiwillig. Schon kurz nach dem Start war sein Ausflug mit Schlittschuhen auf dem Eis am Sonnabend nach einem unglücklichen Sturz beendet. „Ich bin wirklich sehr freundlich und kompetent behandelt worden und habe mich gefreut, wie gut organisiert alles abgelaufen ist. Sowohl in der Notaufnahme, als auch im OP und später auf Station 4“, erzählt der Mediziner im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“. Die Station 4 ist übrigens seine ehemalige Station, die er viele Jahre alt Chefarzt leitete und die er nun zum ersten Mal als Patient erlebt hat.

Nicht nur Dr. Baars, sondern auch vielen anderen wird dieses Super-Winter-Wochenende  wohl noch länger schmerzlich in Erinnerung bleiben.


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