Gelungene Symbiose an der historischen Stadtmauer in Neubrandenburg

16. September 2019

Wer sich nach Neubrandenburg aufmacht, kann jetzt nicht nur in neuen Läden einkaufen, sondern gleich nebenan auch eine neue Mischung aus moderner Architektur und mittelalterlicher Stadtbefestigung sehen. Für rund eine Million Euro wurde die schmale „2. Ringstraße“ unmittelbar an der Stadtmauer zwischen Bahnhofsvorplatz und Treptower Tor erneuert und am Wochenende symbolisch freigegeben.

Die Neugestaltung war nötig, weil dort ein komplett neues Stadtquartier zum Wohnen entstanden ist. Den neuen, teils farbenfrohen Häusern mussten eine alte Schule und eine marode Sporthalle weichen. Die „2. Ringstraße“ wurde mit „Wildpflaster“ ausgelegt, eine Art großes Kopfsteinpflaster, zu dem ein laufbandähnlicher Streifen von Granitplatten gehört.

Die „2. Ringstraße“ umfasst etwa ein Viertel der 2,3 Kilometer langen und in Teilen bis zu sieben Meter hohen Stadtmauer. Wer die Vier-Tore-Stadt von ihrer mittelalterlichen Seite kennenlernen will, schlendert einmal die „Ringstraßen“ entlang und genießt dabei die Backstein-Stadttore, die vielen Wiekhäuser, für die die Stadt zum Teil noch Käufer sucht, sowie Wachtürme, Kloster und einen Fangelturm unweit der Polizei.

Vor wenigen Tagen bekam Neubrandenburg aber nicht nur für seine behutsame Stadtneugestaltung Lob, sondern auch für seinen hohen Industrieanteil. Mit 80 Firmen und rund 2800 Industriebeschäftigten habe Neubrandenburg im Osten Deutschlands die zweithöchste Industriedichte nach Jena, erklärte Wirtschaftsminister Harry Glawe. Zu den Vorzeigefirmen zählten der Heizungshersteller Webasto, die Hobas-Kunststoffrohrhersteller, der Schneidemaschinenproduzent Weber Maschinenbau, ein Rettungsfahrzeugumbaubetrieb sowie ein großer Saunaproduzent auf dem Gelände der früheren Panzerreparaturwerke.


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