Gemeinde Altenhof als Vorreiter in Sachen Biogas

12. Mai 2014

Nach rund zwölf monatiger Bauzeit hat der regionale Energiedienstleister EWE jetzt eine Biogasaufbereitungsanlage in Altenhof eingeweiht. Die Anlage ist eine von bisher rund 130 Anlagen in Deutschland, die das produzierte Biogas nicht vor Ort verstromen, sondern es zu Biomethan aufbereiten und in das Transportnetz einspeisen.

Für den EWE-Konzern ist die Biogasaufbereitungsanlage in Altenhof die achte. „Bioerdgas ist durch seine Speicherfähigkeit und Flexibilität ein wichtiger Baustein in der zukünftigen Energieversorgung. Mit Aufbereitungs-anlagen wie dieser leistet EWE im Bereich der erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag, auch im Hinblick auf den Klimaschutz“, erklärte Stefan Weber, Geschäftsführer der EWE ERNEUERBARE ENERGIEN GmbH. Bioerdgas sei als Energieträger CO2-neutral. Das heißt, dass bei der Verbrennung von Biogas nur so viel klimaschädliches CO2 entsteht, wie vorher von der verwendeten Biomasse – zu ihrem Wachstum – aufgenommen wurde.

Das Rohbiogas stammt aus der benachbarten Biogasanlage der Bioenergie Altenhof GmbH. „Wir nutzen zur Biogaserzeugung Gülle und nachwachsende Rohstoffe aus unserem Betrieb. Dazu gehören insbesondere Maissilage, Grassilage und Grünroggensilage“, so einer der Geschäftsführer der Bioenergie Altenhof GmbH, Peter Stotz.

Das in den Gärbehältern erzeugte Rohbiogas wird anschließend in der EWE-Aufbereitungsanlage zu Bioerdgas veredelt. Nach der Veredlung habe es die gleichen brenntechnischen Parameter wie herkömmliches Erdgas.

„Die Anlage ist so konzipiert, dass sie bis zu 61 Mio. Kilowattstunden Bioerdgas im Jahr kontinuierlich ins Erdgasnetz einspeisen kann“, so Dr. Ulrich Müller, Leiter der EWE Geschäftsregion Brandenburg/Rügen. Dadurch könne das Bioerdgas dorthin transportiert werden, wo es am effizientesten genutzt werden kann, zum Beispiel für den Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die Wärme und Strom erzeugen. Die erzeugte Menge reiche EWE zufolge aus, um jährlich bis zu 2.000 Haushalte mit Wärme und bis zu 7.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

„Das Bioerdgas aus der Altenhofer Anlage wollen wir hauptsächlich für unsere eigenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen nutzen“, so Müller. „Des Weiteren bringen wir Bioerdgas als Kraftstoff voran“, ergänzt Müller. Bereits heute mische EWE dem herkömmlichen Erdgas an seinen Erdgastankstellen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zehn Prozent Bioerdgas bei. „Zudem bieten wir umweltbewussten Kunden in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg das Bioerdgas aus Altenhof zum Heizen an“, so Müller weiter.

Für Bianca Preidel,  Bürgermeisterin der Gemeinde Altenhof, ist die Anlage, die eine der größten und effizientesten in der Region ist,  ein Schritt in die richtige Richtung. Klimaschutz sei ein wichtiger Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung vor Ort. „Wir haben uns sehr engagiert, dass die Familien Stotz und Szustak mit der Inbetriebnahme Biogasanlage ein weiteres Standbein im landwirtschaftlichen Bereich vor Ort entwickeln konnten“, so Preidel. Für den Standort Altenhof, der weitestgehend landwirtschaftlich geprägt ist, sei dies von großer Bedeutung.
„Ich mache keinen Hehl daraus, dass die in der Zukunft zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen für die Erhaltung und Entwicklung des Gemeindestandortes von großer Bedeutung sind.“

Bild unten: Markus Niedermayer, Firma MT Energie, Bianca Preidel, Bürgermeisterin Gemeinde Altenhof, Peter Stotz, Geschäftsführer Bioenergie Altenhof GmbH, Ralf Borschinsky, Firma Ontras Stefan Weber, Geschäftsführer EWE Erneuerbare Energie, Niko Szustak, Geschäftsführer Bioenergie Altenhof GmbH

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