Geplante Parkplätze am Ufer der Feisneck stoßen auf Gegenwehr

12. August 2020

Diese Planänderung ist mit Warens Stadtvertretern und der Stadtverwaltung wohl nicht zu machen: Die Investoren von „MareMüritz“, die 12.18. Investment GmbH, wollen einige Änderungen, eine davon hat gestern Abend im Stadtentwicklungsausschuss die Gemüter erhitzt. Denn die Eigentümer der Anlage haben festgestellt, dass sie mehr Parkplätze benötigen, und die wollen sie auf die gegenüberliegende Seite, also an der Feisneck, bauen. Ein „No Go“, wie sich schnell heraus stellte.

Parkplätze auf dem Feisneckgrundstück sind nicht zum ersten Mal Thema. Schon vor einigen Jahren waren sie angedacht und wurden sowohl von den Stadtvertretern als auch vom Nationalparkamt rigoros abgelehnt. Jetzt also ein neuer Vorstoß. Zwar „verschlankt“, aber auch diese Variante mit rund 20 Stellflächen stößt auf erheblichen Widerstand. Dabei versuchte Planer Hartmut Minke den Stadtvertretern die Parkplätze noch schmackhaft zu machen, in dem er versprach, dass man den Uferbereich zur Feisneck begehbar mache und sogar einen 7,50 Meter langen Steg für einen besseren Ausblick bauen wolle.

„Sie verspielen Vertrauen“, meinte Dr. Fabian Föhring, der für die Grünen im Stadtentwicklungsausschuss arbeitet, an die Adresse von 12.18. Investment Management. Mal davon abgesehen, dass er nicht daran glaube, dass das Nationalparkamt einen Steg in die Feisneck genehmige, hätten die Investoren vordem gewusst und wissen müssen, wie viele Parkplätze benötigt werden. Den Stellflächen in diesem sensiblen Gebiet können er auf keinen Fall zustimmen

Entschieden gegen diese Plätze sprach sich auch MUG-Vertreter Dr. Bernd Gotzhein aus. Ich werde nicht dafür stimmen, weitere Uferbereiche an der Müritz und an der Feisneck zuzubetonieren.

Auch die Stadtverwaltung ist von den Plänen nicht begeistert, wie den Worten der stellvertretenden Bauamtsleiterin Gabriele Daedelow zu entnehmen war. „Im Bebauungsplan sind eine Park- und eine Minigolfanlage vorgesehen und daran möchten wir auch festhalten“, kommentierte sie.

Nicht ganz so große Probleme haben die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses mit einer anderen Änderung: Statt der schon genehmigten 50 Liegeplätze in der geplanten Marina vor „MareMüritz“ sollen es jetzt 65 werden. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, wie Edzard Plath von der 12.18 Investment GmbH erklärte. Für die Betreibung des Hafens haben sich die Investoren mit Charterpoint Müritz von Matthias Prahst und Kirsten Engel einen einheimischen Partner mit ins Boot geholt. Die Warener wollen auch die kleine Hafenmeisterei mit Sanitäranlagen bauen.

Und noch eine Änderung steht im Raum: Zwischen dem Restaurant „OhJulia“ und dem Pool soll ein Lager für Polster und andere Ausrüstungen gebaut werden, das beide Bereiche dann voneinander trennt.

„Wenn man einen Monat nach Eröffnung des Restaurants feststellt, dass Lagerkapazitäten fehlen, ist das sehr peinlich für den Planer“, kommentierte Fabian Föhring und machte auch keinen Hehl daraus, dass ihn der Anblick des Restaurantgebäudes nicht unbedingt erfreut: „Auf keinem Bild waren die Aufbauten auf dem Dach wie Lüftungen und Co. zu sehen. Jetzt sind sie aber da und geben ein anderes Bild ab“, kritisierte er.

Einen Beschluss fassten die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses gestern Abend nicht. Das Thema „Liegeplätze“ und „Stellplätze“ wird sie und auch alle anderen Stadtvertreter auf jeden Fall noch des öfteren beschäftigen.


8 Antworten zu “Geplante Parkplätze am Ufer der Feisneck stoßen auf Gegenwehr”

  1. Achim sagt:

    Das war doch klar, das sowas noch nach dem Bau kommt.
    Gibt man solchen Leuten den Finger, greifen sie den ganzen Arm.

    Gleiches mit den Lüftungsanlagen auf dem Restaurant.
    Nicht vergessen, da sitzen teilweise Bauunternehmer und andere Fachleute in den Gremien und jeder Bürger weiß doch, dass man bei einer gewerblichen Küche ordentliche Anlagen benötigt. Diese werden immer auf das Dach gestellt (schon wegen Geruch und Brandschutz) und wenn man diese Anlagen nicht auf den Präsentationsbildern sieht, dann weiß man dass der Betreiber mal wieder schummelt.

    Ähnlich mit den Liegeplätzen.
    Mehr Liegeplätze bedeutet auch mehr Verkehr und mehr Parkplätze – wieso wurden wohl nicht gleich 65 beantragt, sondern nur 50. Garantiert nicht wegen der Wirtschaftlichkeitsberechnung. Die hat sich nämlich nicht geändert.
    Eher hatte man Angst, dass 65 oder mehr nicht genehmigt werden und das ganze Projekt für die Bürger (und Wähler) zu groß wird. Deshalb wieder nur den Finger und am Ende den ganzen Arm.
    Abwarten was noch so kommt, wenn dann wirklich der erste Bagger anrollt.
    Dann werden es 80 Liegeplätze und nach einen Jahr entsteht in der Hochsaison ein Verkehrschaos (Parkplatzsuche) und dann verweist der Betreiber auf mangelnde Parkplätze. Dann werden die Parkplätze doch genehmigt – aus Zwang das Verkehrschaos zu entwirren.

  2. East West sagt:

    Na Hoffentlich wird es so kommen. Parkplätze sind in Waren, ja Mangelware. Aus einer Mücke, macht man mal wieder, einen Elefanten. Ist ja in Waren, nichts neues. Es wird wirklich Zeit, das die alten Herren und Damen, in der Stadtverwaltung, ihren Hut nehmen. Und junge Leute, das Ruder übernehmen. Denn die denken Wirtschaftlicher. Denn ohne Urlauber, würde Waren, sang und klanglos, unter gehen.

  3. Eckhard Kloth sagt:

    Man könnte meinen, 20 Parkplätze, was macht das schon aus, verglichen mit der bereits zubetonierten Fläche. Man kann das Thema aber auch grundsätzlicher angehen: wie lange soll ökologische Vernunft und Vorsorge für zukünftige Generationen noch aktueller wirtschaftlicher Gier weichen? Sicher braucht Waren den Tourismus, Arbeitsplätze sind ja nicht all zu reichlich gesät. Wenn aber irgendwann alles bebaut ist, die Müritz mit Pflanzen und Tieren dem Druck von immer mehr Motorbooten nicht standhält usw. , dann geht es auch mit dem Tourismus wieder abwärts. Nichts ist für die Ewigkeit. Also heißt es aufgepasst. Dafür wählen wir unsere Stadtvertreter und bald einen Bürgermeister. Wie stehen denn die Kandidaten eigentlich zu diesem Antrag? Das Thema Umwelt versus Ökonomie hat ja für unsere Stadt und Umgebung durchaus eine große Bedeutung.

  4. Simon Simson sagt:

    12.18? Erst kommt sie immer mit einem Planentwurf, der nicht zustimmungsfähig ist. Dann wird an völlig belanglosen Stellen abgespeckt. Kostentreibende Änderungen (Tiefgarage) oder die, die die Kapazität einschränken (Bauhöhen, mehr Nebenräume) sind nicht dabei. Wenn dann der mäßig qualifizierte Stadtentwicklungsausschuss dem seltsam für die Firma engagierten Bauamtsleiter folgt, weil der den Dreikampf des Ablenkens, Täuschens und Aussitzens beherrscht, ist die Zustimmung durch alle Stadtvertreter, die sich noch weniger beschäftigen, nahe. Noch eine Rede des Bürgermeisters, dann gibt es Grünkohl oder Grillwürstchen für alle. Wer was auf sich hält, wie die Presse (und so weitere), sie sind gratis dabei. Während des Baugeschehens wird Recht mal einfach gebrochen. Was ist schon eine Schadensersatzzahlung für mutwillig umgefahrene alte Bäume gegenüber den Erlös aus Fewos mit ungestörtem Seeblick. Ist der Pulverdampf verraucht, kommt die 12.18 per Salamitaktik, wer hätte es geahnt. Wir denken an die ausgekungelte Privatisierung des Strands und nun jede Menge Anträge zu den Dingen, die sie im Baurechtsverfahren nicht durchsetzen konnte: mehr Bootsliegeplätze, mehr Parkplätze, Zusatzbebauung, mehr Beton, weniger Grün, mehr Kapazität, weniger für Einheimische. Bald werden dort doch 100 oder 200 Boote, wie einst vorgesehen, dümpeln und es werden Parkplätze im Schilf entstehen. Sie sind viel billiger als die damals schon nötige, aber gewinnschmälernde große Tiefgarage. Egal, ob und wie das genehmigt wird. Notfalls setzt sich eben ein Geschäftsführer nachts auf einen Radlader. Wo der Flurschaden in der Uferzone nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, kann das auch nachträglich genehmigt werden. Das sehen dann alle so.

  5. Petra sagt:

    Es ist traurig, dass die Bebauung kein Ende nimmt, Waren ist von der Urlaubermenge her schon lange am Limit, Natur alleine reicht nicht…es gibt kaum Schlechtwetter- und Ausgehmöglichkeiten. Der Parkplatz gegenüber MaraMüritz wird auch ohne Genehmigung genutzt…Bauhaus auf und Parken lassen. Leider alles ungestraft möglich. Die Tiefgaragenzufahrt mittig ist eine Gefahr den kombinierten Rad-Fussweg, da die Autos aufgrund der Zufahrtssperre direkt darauf halten. Wer genehmigt sowas?