Gericht will Prozess um getötete Frau Mitte März abschließen

2. März 2017

Der Prozess um die tot gefundene Frau in der ehemaligen Gaststätte in Alt Rehse soll am 17. März zu Ende gehen. Das hat Richter Klaus Kabisch gestern am Landgericht Neubrandenburg angekündigt, wie ein Gerichtssprecher WsM sagte. Da noch mindestens eine Zeugin gehört werden soll – eine Notärztin, die sich damals um den 51-jährigen Angeklagten kümmerte und ihm Beruhigungsmittel gab – rechnet die Kammer damit, dass man einen ganzen Tag für den Abschluss des Verfahren braucht.

Am dritten Prozesstag hatte gestern zuvor ein Gefängniswärter als Zeuge erklärt, was ihm der Angeklagte wenige Tage nach dem Vorfall im August 2016 im Gefängnis in Neubrandenburg erzählt hat. „Ich sagte einfach: Was haben Sie denn gemacht?“, erklärte der Zeuge. Da habe der Angeklagte gesagt, dass er das gar nicht gewollt habe. Er habe sie gepeitscht, sie sei ohnmächtig geworden und er habe sie reanimiert. „Dann hab ich gefragt: Ist das die Frau, die vermisst wird ?“ Er habe „Ja“ gesagt.

Der Gefängniswärter habe dann angenommen, dass es sich um „irgendwelche erotische Spielchen handelt, bei denen was schief gegangen ist.“ Der Mann habe aber nicht aufgehört zu reden. Im Gegenteil: Der Mann aus Alt Rehse habe gesagt, die Frau sei beim BND gewesen, alle anderen auch und alle seien gegen ihn. Bei der Polizei hatte der Justizvollzugsbeamte dazu gsagt: Er dachte, der Mann habe „nicht alle Tassen im Schrank.“ Zuvor hatten zwei Polizisten über ähnliche, geständige Äußerungen des 51-Jährigenvor Gericht berichtet.

Dem Computerfachmann wird Freiheitsberaubung mit Todesfolge und Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Er war aus Süddeutschland nach Alt Rehse gekommen. Seine zeitweilige Lebensgefährtin lernte er nach der Trennung von seiner Ehefrau, die wegzog, über Facebook und weitere Kommunikation via Internet kennen. Später war er nach Süden gefahren, habe die junge Frau aus Rheinland-Pfalz genauer kennengelernt, bis sie schließlich zu ihm gezogen sein.

Er soll sie im Juni 2016 so misshandelt haben, dass sie daran starb. Die Überreste der Toten wurden erst am 9. August gefunden, weil Polizisten wegen Ruhestörung in  den Ort kamen und im Haus des Angeklagte die stark verweste Leiche fanden.

Vor Gericht schweigt der Mann und will auch nicht mit einer Gutachterin reden, die einschätzen soll, ob er überhaupt schuldfähig ist. Dazu soll die Gutachterin auch am 17. März gehört werden.


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