Gewerkschaft erwägt weitere Streiks auch an Seenplatte

30. Januar 2020

Busreisende und Schüler an der Mecklenburgischen Seenplatte – und damit auch in der Müritz-Region – müssen auch in der letzten Schulwoche wieder mit Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr rechnen. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di jetzt mitteilte, wird es an diesem Freitag solche Streiks im Nachbarkreis Ludwigslust-Parchim geben. Damit will die Gewerkschafthöhere Löhne für rund 1500 Beschäftigte – vor allem Bus- und Straßenbahnfahrer – durchsetzen. Die nächste Verhandlungsrunde, nach zwei erfolglosen Treffen, ist für den 17. Februar geplant.
Wann die Seenplatte mit Streikaktionen „dran ist“, dazu wollte sich der Sprecher aber nicht äußern. Auch wenn sich viele Eltern das wünschen würden. Man habe eine „flexible Streikstrategie“, hieß es. Darunter versteht die Gewerkschaft, dass man immer erst am Vortag ab 17.30 Uhr informiert, welche Region am Folgetag „dran ist“.

Diese Art von Flexibiliät hält ver.di für nötig, damit sich Arbeitgeber nicht frühzeitig mit „streikbrecherischen Maßnahmen befassen.“ Unter der Hand wollte die Gewerkschaft von den Arbeitgebern – also den kommunalen Busfirmen – einen generellen Verzicht auf „streikbrecherische Maßnahmen“ hören. Dazu waren diese nicht bereit. Zuletzt hatten sich auch Mitarbeiter aus der Führungsetage hinters Lenkrad gesetzt, um beispielsweise Schülerverkehr doch noch abzusichern.

Die Gewerkschaft will 2,06 Euro mehr Lohn pro Stunde erreichen sowie 100 Euro mehr als eine erste Angleichung an andere Tarifgebiete. Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde monatlich zusätzlich 70 Euro und 2021 zusätzlich 40 Euro angeboten, was ein Lohnplus von 4,4 Prozent bedeutet hätte und damit etwa 1000 Euro pro Mitarbeiter im Schnitt mehr im Jahr. Das sei zu wenig, hieß es von ver.di.


Eine Antwort zu “Gewerkschaft erwägt weitere Streiks auch an Seenplatte”

  1. Marie-Josefien sagt:

    Hurra, endlich wieder Streikaussicht! Da freut sich der eine oder andere Schüler oder auch nicht. So berechtigt der Arbeitskampf auch sein mag, und möge er mit Erfolg für die Angestellten enden.
    ABER den Schülerverkehr lamzulegen und die Schüler mit hineinzuziehen ist nicht in Ordnung. Nicht nur, dass die Schüler noch mehr Unterrichtsausfall haben, auch wissen manche Eltern nicht wie die Kinder an diesen Tagen aufgefangen und betreut werden können. Meine Enkeltochter fragt jeden Tag angstvoll nach Streik, denn sie möchte gerne zu Schule und wenn der Bus nicht kommt, was dann?? Wie soll sie im Falle eines Falles nach Hause kommen?
    Bitte streikt aber bitte lasst die Schüler lernen und nach Hause kommen. VERDI!!!

    Eigentlich wundere ich mich, dass es so ruhig bei den Eltern und Elternvertretern ist!

    Schönen Abend