Go East: Erstmals mehr Umzüge von Westdeutschland in die ostdeutschen Flächenländer

31. Januar 2019

Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung sind mehr Menschen aus West- deutschland in die ostdeutschen Flächenländer gezogen als umgekehrt. Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) verzeichneten die fünf ostdeutschen Bundesländer ohne Berlin für das Jahr 2017 einen Wanderungsgewinn von rund 4.000 Menschen. Bezieht man Berlin in die Berechnung mit ein, ergibt sich sogar ein Überschuss von 13.000 Personen.

Damit ist die lange anhaltende Tendenz der Ost-West-Wanderung gestoppt – in den 26 Jahren davor hatten die ostdeutschen Flächenländer insgesamt mehr als 1,2 Mio. Bürger durch Wegzüge an den Westen verloren.

Ursächlich für die Trendwende ist vor allem der kontinuierliche Rückgang der Abwanderung aus dem Osten: Verließen 2001 noch rund 191.000 Menschen Ostdeutschland in Richtung Westen, so waren es im Jahr 2017 nur noch weniger als 90.000. „Wanderungsverluste haben die ostdeutschen Flächenländer weiterhin bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren, bei allen anderen Altersgruppen ist der Saldo fürOstdeutschland hingegen positiv“, erklärt die Geogra n Dr. Nikola Sander, Forschungsdirektorin am BiB.

Außerdem gibt es erhebliche regionale Unterschiede von Wanderungsgewinnern und -verlierern: Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen positive Wanderungssalden. Im Gegenzug verlassen immer noch mehr Menschen Sachsen-Anhalt und Thüringen in Richtung Westen.


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