Grundstein für Penzliner Voß-Haus gelegt

28. Juli 2016

Für den lang ersehnten Umbau des Rektorenhauses am Markt in Penzlin gibt es finanzielle Hilfe vom Land. Das Rektorenhaus soll künftig die Stadtbibliothek und eine Gedenkstätte für den berühmten Sohn der Stadt, den Dichter und Übersetzer Johann Heinrich Voß, beheimaten, erstmals mit einer umfassenden Dokumentation und Ausstellung seines Lebenswerkes. In einem Anbau sollen die Tourist-Information und ein Veranstaltungssaal untergebracht werden. Gestern ist der Grundstein gelegt worden.

Eine öffentliche Toilette für die Innenstadt soll die Sanierung ergänzen. Das Gebäude, einst Stadt-Schule in der historischen Innenstadt Penzlins und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Marienkirche, steht seit 1994 leer.

CDInnenminister Lorenz Caffier hat  zur Grundsteinlegung in Penzlin einen Förderbescheid des Wirtschaftsministeriums über rund 1,302 Mio. Euro übergeben, weitere rund 161.160 Euro sagte Minister Caffier als Kofinanzierungsmittel zu, die den verbleibenden städtischen Eigenanteil deutlich minimieren.

„Mit der Sanierung und dem Umbau des Voß-Hauses kann auch der historische Marktplatz wieder zum eigentlichen Herzen der Stadt werden, er wird städtebaulich und funktionell aufgewertet“, ist sich Minister Caffier sicher. Das Haus wird zum wichtigen Anlaufpunkt für Touristen in der Achse Bürgerzentrum Neue Burg, Alte Burg mit Museum für Hexenverfolgung und Magie, der Pfarrkirche St. Marien mit der Kapelle und Gruft.

Minister Caffier dankte auch dem Mäzen Dr. Freiherr Bernd-Albrecht von Maltzan, der seit Jahren für das Projekt geworben und selbst mit privaten Spendengeldern das Projekt unterstützt hat.

Die Sanierung und der Ausbau des denkmalgeschützten Fachwerkhauses am Markt, das auch Touristinformation, Stadtarchiv und Bibliothek aufnehmen soll, sollen 2018 abgeschlossen werden, erklärte Bürgermeister Sven Flechner. Die Kosten liegen bei rund 1,6 Millionen Euro.

Voß, der zu Lebzeiten und danach etwa so bekannt war wie der Schriftsteller Goethe, mit dem er regen Austausch in seiner Jenaer und Goethes Weimarer Zeit hatte, wurde einst in Sommersdorf bei Waren geboren. Er wuchs in Penzlin auf und war Lehrer in Otterndorf in Niedersachsen und Eutin in Schleswig-Holstein. Dort war er etwa 20 Jahre und hatte seine produktivste Zeit, wie es von der Voß-Gesellschaft in Eutin heißt. Und vielleicht hat Voß auch einen Anteil an dem Ruhm, den später der Archäologe Heinrich Schliemann einheimste, der im nahen Ankershagen aufwuchs. Historiker vermuten, dass der 1822 geborene Schliemann in der Kindheit von Odysseus und den Abenteuern vor Troja gehört hat. Später grub der reiche Kaufmann Schliemann den antiken Ort aus.


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