Hafenausbau beschäftigt auch die Einwohner Warens
Rund 50 Warener haben sich heute Abend bei einer Einwohnerversammlung zum Hafenausbau über das Projekt, den Stand der Arbeiten und die Kosten informiert. Es war die erste Einwohnerversammlung seit dem Baubeginn vor eineinhalb Jahren. Und das, obwohl es sich um ein Bauvorhaben von noch nie da gewesener Tragweite für die Stadt Waren handelt, wie Bürgermeister Norbert Möller (SPD) erklärte. „Wir schreiben damit ein Stück Stadtgeschichte und sichern den Hafen für die nächsten 80 bis 100 Jahre“, sagte der Verwaltungschef zur Begrüßung.
Es folgten Erläuterungen zu den Kosten. Die stellvertretende Bauamtsleiterin Gabriele Daedelow zeichnete den Weg von der ersten Konzeption, in der für den Hafen Um- und Ausbau um Jahr 2012 4,3 Millionen Euro geschätzt wurden, über die erste genaue Planung für 7,4 Millionen Euro, die 8,4 Millionen nach der Ausschreibung der Bauleistungen bis hin zu den 9,951 Millionen Euro, die mit Datum vom 31. März 2016 in den Abrechnungsbüchern stehen.
Seit Baubeginn also eine Kostensteigerung von gut 1,5 Millionen Euro um 19 Prozent. Größtenteils verursacht durch den schlechten Baugrund. Den habe man nach Aussage von Bauamtsmitarbeiter Dirk Lindemann zwar im Vorfeld untersucht und dafür auch etwa 160 000 Euro ausgegeben, doch trotz dieser Untersuchungen habe es Überraschungen gegeben. „Ein Pfahl hat gepasst, ein anderer fünf Meter weiter musste aber verlängert werden“, schilderte Lindemann.
Die Dimension des Bauvorhabens, das in dieser Art einmalig sei, machten die Zahlen von Planer Wolfgang Horn deutlich: 103 Pfähle mit einer Länge von 21 bis 47 Metern wurden in den Müritzgrund gerammt. Das sind 430 Tonnen Stahl. „Viele Dinge mussten wir neu erfinden, die existierten bislang einfach nicht“, so Horn.
Dass es zum Thema Hafenausbau durchaus unterschiedliche Meinungen gibt, zeigten die anschließenden Wortmeldungen der Gäste. Die waren zum Teil recht emotional. Vor allem bewegte ein Problem: Wie sollen die großen Boote, die durch die ganze Stadt gefahren werden müssen, in der Enge des Hafens gekrant werden? Nach Meinung der Verwaltung kein Thema, ob’s klappt, wird sich in der Praxis zeigen müssen.
Und auch heute wieder ist deutlich geworden: Nicht nur der Hafenausbau durch die Stadt bewegt, sondern auch das Apartmenthaus, das dort gerade gebaut wird und das viele Müritzer als viel zu groß empfinden.
Fazit der heutigen Einwohnerversammlung: Sie war informativ, sie war richtig und wichtig, sie hätte aber durchaus schon vor einigen Monaten stattfinden können, denn heiß diskutiert wird über dieses „einmalige Projekt“ nicht erst seit wenigen Wochen.
„nur“ 1,5 Millionen oder 19% Erhöhung!? …man nennt das wohl ’schönrechnen‘ und reibt sich verwundert dIe Augen. Meine Rechnung sieht anders aus: Erst die ursprünglich geschätzte Größenordnung 4,3 Millionen, dann 7,4 Millionen, dann 8,4 Millionen auf nun vorerst! 9,95 Millionen plus Planungskosten von ca. 800.000 = ca. 10,8 Millonen. Und das ist noch nicht die Endabrechnung. …. Wie passt das wohl mit der Rechnung des Herrn Bürgermeisters zusammen?
Ich fühle mich verar…. !