Hauptbrutsaison für Tauben: Tipps für eine tierfreundliche Abwehr

6. März 2021

Tauben sind schöne Vögel, doch die Tiere sind nicht überall beliebt. Gerade in der Stadt nisten die Tiere gerne in geschützten Wohngebieten und Häusern. Aber nicht jeder freut sich über ein permanentes Gurren oder Exkremente auf Balkon oder Fensterbrett. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN gibt Tipps, wie man Tauben tierfreundlich vertreibt, bevor sie sich einnisten.

Tauben gehören in vielen Gemeinden zum Stadtbild. Doch manche Menschen empfinden die Vögel als Schädlinge, weil ihr Kot die Fassade schädigen und Nistmaterial Regenrinnen verstopfen kann. „Tauben möchten sich fortpflanzen, ein Nest bauen und brüten. Das liegt in ihrer Natur. Besonders in der Hauptbrutsaison ab Anfang März beginnen die Tiere, sich häuslich einzurichten und suchen sich einen Nistplatz“, erklärt Christian Erdmann, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN. „Wer Tauben nicht in der Nähe seines Zuhauses haben möchte, sollte die Vögel vertreiben, bevor sie sich ein Nest bauen und anfangen zu brüten. Dazu gibt es zahlreiche tierfreundliche Abwehrmöglichkeiten, ohne den Tieren zu schaden.“

Taubenabwehr selbst basteln

Tauben möchten ihre Ruhe, wenn sie brüten. Es ist daher sinnvoll, optische und oder akustische Abwehrsysteme einzurichten. Ein Mobile aus alten DVDs oder CDs gefällt den Vögeln gar nicht. Auch flatternde Bänder oder Streifen aus Alufolie stören die Tiere durch Bewegung und Geräusche, wenn sie im Wind wehen. „Solche einfachen Taubenabwehrsysteme kann man schnell allein oder gemeinsam mit Kindern basteln. Denn auch wenn es Zweck solch eines Mobiles ist, Tauben zu vertreiben, darf es trotzdem fröhlich aussehen. Benutzen kann man dazu alles, was der Haushalt hergibt. Aus angemalten leeren Dosen oder Joghurtbechern kann man mit kleinen Stöckchen und bunten Bändern schnell ein effektives Abwehrsystem basteln“, so Erdmann.

Natürliche Feinde platzieren

In der Gegenwart einer Eule oder eines Raben brütet keine Taube gerne. Ein guter Trick, um Tauben abzuschrecken ist es daher, wenn man Attrappen dieser natürlichen Fressfeinde auf der Fensterbank oder dem Balkon platziert. Es gibt sogar Kunststoffeulen, die bei Wind ihren Kopf oder ihre Flügel bewegen. „Unbewegliche Attrappen muss man immer wieder neu platzieren, sonst merken die Tauben den Schwindel mit der Zeit“, rät Christian Erdmann.

Auf brutale Abwehrmethoden verzichten

„Alles, was Tiere verletzen oder gefährden kann, sollte niemals eingesetzt werden. Dazu gehören nicht nur spitze Nagelbretter oder Fangnetze, in denen sich die Tauben, aber auch andere Vögel verfangen können, sondern auch jegliche Elektroschock-Abwehrsysteme oder Vogelschreckpasten, die den Tieren das Gefieder verkleben“, mahnt Wildtierexperte Christian Erdmann. Statt gefährliche Spikes auf Dach und Fensterbänken zu montieren, kann man auch sogenannte Birdslides installieren. Die glatten Acrylplatten oder Bleche sind den Tauben zu rutschig. Dazu verhindert die schräge Anbringung den Nestbau.

Foto: © VIER PFOTEN I Brigitte Kopetzky


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