Heiße Gefechte: Jungkühe für mehr als 30 000 Euro versteigert

29. März 2021

Die Corona-Pandemie hat die Rinderzüchter aus der Müritz-Region und aus MV auch dazu gezwungen, ihre jährlichen Versteigerungen online über das Internet laufen zu lassen – und sie haben dabei mehr Resonanz als sonst. Wie eine Sprecherin des Zuchtverbandes RinderAllianz mitteilte, haben sich bei der Zuchtkälber-Auktion am Wochenende, die normaler Weise immer in Karow stattfindet, rund 1600 Menschen beteiligt. Das sind etwa dreimal so viele Bieter als bisher. Die jungen Milchrinder sind mitunter teurer als Autos und so gefragt, weil sie wichtige Gene weitervererben: Hohe Milchleistung, gute Milchqualität, beste Tiergesundheit und damit die Aussicht auf wertvollen Nachwuchs.
Und es hat sich gelohnt: Mit 33 600 Euro für „AK Best Lady“ aus Lalendorf bei Güstrow und 30 100 Euro für „PrismaGen No Doubt“ erzielten das erste Mal zwei Spitzen-Jungkühe Preise über 30 000 Euro.

Die Auktionen beginnen in der Regel bei 2000 Euro pro Tier. In diesem Jahr hatten die Anbieter und Organisatoren aber schon im Vorfeld Bieterpreise abgefragt, so dass die Spitzentier-Auktionen bei etwa 6000 bis 7500 Euro begannen.

Das teurste junge Milchrind aus Lalendorf kaufte ein Rinderzüchter aus Niedersachsen. Die drei Monate alte „PrismaGen No Doubt“ aus der Rasse Deutsche Holstein  kaufte ein in der Szene bekannter Rinderzüchter aus Parchim.

Für die Versteigerung mussten die Jungrinder – Kühe werden sie im Fachjargon eigentlich erst genannt, wenn sie das erste Mal gekalbt haben – diesmal nicht die Reise nach Karow antreten. Fachleute filmten die tierischen „Stars“. Somit konnten sich die Bieter aus einer Reihe von Ländern, darunter auch Italien und Nordirland, am Bildschirm ein Urteil bilden und mitbieten. Insgesamt wurden 45 junge Rinder versteigert, der durchschnittliche Preis lag am Ende bei etwa 7500 Euro.

Wenn es geht, sollen die nächsten Auktionen aber wieder direkt in Karow stattfinden, sagte die Sprecherin. Als „Hybridauktion“ – was bedeuten würde, dass die Internet-Bieter im Saal mitbieten dürfen.


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