Heizen mit Gas kaum günstiger, Heizölkosten stark gesunken

8. Februar 2021

Der Januar war vergleichsweise kalt. Deshalb mussten Verbraucher in Deutschland zwischen September 2020 und Januar 2021 rund vier Prozent mehr Energie fürs Heizen aufwenden als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden schwachen Weltkonjunktur sind die Energiepreise 2020 zum Teil deutlich gesunken. So zahlte ein Haushalt mit Gasheizung in der aktuellen Heizperiode trotz des höheren Heizbedarfs etwa so viel wie im Vorjahr.

Zuletzt stieg der Gaspreis jedoch deutlich – mehr als jeder zweite Gasgrundversorger hat zum Jahresanfang die Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen bei 419 Versorgern 6,5 Prozent und betreffen rund 2,1 Millionen Haushalte.

„Verbraucher zahlen derzeit nicht zuletzt wegen der CO2-Abgabe Rekordpreise für Gas“, sagt Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Daher sollten sie aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. Ein günstiger Alternativtarif spart im Vergleich zur teuren Grundversorgung rund ein Drittel der Kosten.“

Heizen mit Öl aktuell 24 Prozent günstiger als in der vorherigen Heizperiode

Heizölkunden profitieren stärker von günstigen Energiepreisen. Zwischen September 2020 und Januar 2021 zahlten sie 24 Prozent weniger fürs Heizen als im Vorjahreszeitraum.

„Seit dem Preistief im September ist der Heizölpreis allerdings um 41 Prozent gestiegen“, sagt Lasse Schmid. „Nicht zuletzt durch die neue CO2-Abgabe müssen sich Verbraucher 2021 auf deutlich steigende Kosten bei Heizöl gefasst machen.“

Heizen mit Öl aktuell noch günstiger als mit Gas

Eine Musterfamilie, die ihr Reihenhaus mit Gas heizt, zahlte dafür von September 2020 bis Januar 2021 insgesamt 659 Euro. Eine Familie mit Ölheizung zahlte in diesem Zeitraum 525 Euro. Mit Öl heizen Verbraucher in der aktuellen Heizperiode also knapp 20 Prozent günstiger als mit Gas.

Mehrkosten durch CO2-Abgabe: jährlich 119 für Gas, 158 Euro für Heizöl

Seit Januar 2021 werden für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid (CO2) 25 Euro fällig. Ein Musterhaushalt mit 20.000 kWh Energieverbrauch zahlt durch die CO2-Abgabe 119 Euro (Gas) bzw. 158 Euro (Heizöl) pro Jahr mehr.

„Weil bei Heizöl mehr Emissionen anfallen als bei Gas, kommen auf Verbraucher mit Ölheizung höhere zusätzliche Kosten zu“, sagt Lasse Schmid.

Bis 2025 steigt die CO2-Abgabe schrittweise auf 55 Euro je Tonne. Die Mehrkosten liegen dann bei 262 Euro (Gas) bzw. 347 Euro (Heizöl) jährlich.

Anbieterwettbewerb senkt Gaspreis – Gesamtersparnis von 170 Mio. Euro im Jahr

Tarife der alternativen Gasanbieter unterschreiten die allgemeine Preisentwicklung deutlich. Der intensive Wettbewerb unter den Anbietern führt zu sinkenden Gaspreisen. So sparten Verbraucher innerhalb eines Jahres insgesamt 170 Mio. Euro. Das ergab eine repräsentative Studie der WIK-Consult, einer Tochter des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste.


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