Heute ist Welt-COPD-Tag – Die Klinik Amsee klärt auf

18. November 2020

Trotz der weltweiten Verbreitung der chronischen Lungenerkrankung COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ist diese in weiten Teilen der Bevölkerung immer noch nicht in ihrer ganzen Brandbreite bekannt und ernstgenommen. Anlässlich des heutigen Welt-COPD-Tages möchte das  Lungenfachkrankenhaus Klinik Amsee über Ursachen, Diagnostik und Therapien aufklären.

2017 starben allein in Deutschland mehr als 30.000 Menschen an den Folgen einer COPD. Aufgrund der Häufigkeit und der weltweiten Relevanz beschäftigen sich immer mehr nationale und internationale Fachgesellschaften mit der Erkrankung, die in weiten Bevölkerungsteilen immer noch lediglich als „Raucherhusten“ wahrgenommen wird. Aktuellen Schätzungen zufolge leiden mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland – und damit jeder vierte Erwachsene – an COPD;  mit steigender Tendenz. Expertenschätzungen  gehen davon aus, dass COPD bis 2030 weltweit die dritthäufigste Todesursache sein wird.

Die Lungenfachklinik Amsee mit ihrer annähernd 100-jährigen Tradition ist ein wichtiges Zentrum zur Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen. Hierzu gehört auch die COPD.

Chronisches inhalatives Zigarettenrauchen gilt immer noch als häufigster Auslöser für die Entwicklung einer COPD. Dabei führen chronische Entzündungen im Bereich der Bronchien mit Zerstörung des Lungengewebes zu einer Verengung der Atemwege. Betroffene Patienten bemerken die Erkrankung häufig durch chronischen und oftmals produktiven Husten, der im Verlauf mit steigender Luftnot und geringerer körperlicher Belastbarkeit einhergeht.

Die nationale Leitlinie empfiehlt bei allen Patienten mit  unerklärlicher Luftnot im  Verlauf der Diagnostik unter anderem eine Lungenfunktionsprüfung, die nicht invasiv, schmerzfrei und in jeder Praxis im hausärztlichen und lungenfachärztlichen Bereich gut durchführbar ist. Sobald Auffälligkeiten gesehen werden, vor allem in Verbindung mit einer ausgeprägten Nikotinsucht, sollten Fachärzte eine COPD in Betracht ziehen.

Erhöhtes Gesamtrisiko bei Corona-Infektion

Die Behandlungsansätze sind vielseitig: Patienten mit CODP sollten sich schnellstmöglich der Expertise einer Lungenfachklinik zur Einleitung entsprechender Therapien anvertrauen.

Auffallend ist, dass es – je nach Erkrankungsstadium – immer wieder zu plötzlichen akuten Krisen kommen kann. Dabei verschlechtert sich die Lungenfunktion, und Atembeschwerden werden abrupt schlimmer (Exazerbationen). Betroffene fühlen sich krank und leistungsschwach.
Obwohl die Lebenserwartung nach Ausbildung einer COPD statistisch um mehrere Jahre verkürzt wird, können Therapien mit entsprechenden Medikamenten, Inhalationen, ein entsprechendes Training der Lungenfunktion und Spaziergänge an der frischen Luft Betroffenen Linderung schaffen.

Auch Operationen sind möglich: Nach ausführlicher Prüfung können etwa 10 Prozent der Betroffenen von einer  Lungenvolumenreduktion profitieren. Hierbei wird der  Teil der Lunge, der nicht mehr an der Atmung teilnimmt, „ausgeschaltet“, so dass die restliche Lunge sich ausdehnen und damit die Belastbarkeit in Bezug auf die Atmung wieder verbessert wird. Dies kann durch operative Entfernung eines Teils der Lunge geschehen oder auch durch die Implantation von Ventilen, die eine Entlüftung der nicht mehr an der Atmung teilnehmenden Lungenbezirke bewirken. Das Verfahren der Lungenvolumenreduktion ist seit 2020 auch in der Klinik Amsee etabliert. Patienten können sich jederzeit für eine Beratung an die dortigen Mediziner wenden.

In Zusammenhang mit der aktuellen Covid-19-Pandemie wird davon ausgegangen, dass Patienten  mit schwerer COPD im Fall einer Infektion mit dem Coronavirus ein leicht erhöhtes Gesamtrisiko haben.  Grundsätzlich empfohlen ist die Impfung dieser Betroffenen gegen die häufige bakterielle Lungenentzündung (Pneumokokken) sowie eine jährliche Grippeschutzimpfung.

Die Klinik Amsee, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock. Die 1922 als Lungenheilstätte in Waren (Müritz) gegründete hochspezialisierte Lungenfachklinik behandelt jährlich über 3.000 Patienten stationär. Die medizinischen Schwerpunkte umfassen die Allgemeine Pneumologie und die Intensivmedizin, deren Fokus in der Beatmungsentwöhnung (weaning) liegt. Weiterhin zählen die palliativmedizinische Komplexbehandlung sowie die Schlafmedizin und Onkologie zum Leistungsspektrum des Hauses. Die Klinik Amsee betreibt in enger Kooperation mit der Evangelischen Lungenklinik Berlin und dem MediClin das Netzwerk Lunge Müritz. Für das Einzugsgebiet Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und nördliches Brandenburg erfüllt die Klinik Amsee einen überregionalen Versorgungsauftrag.


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