Hilft nur noch ein Zaun? Kurzentrum klagt über Müll, Vandalismus und Beleidigungen

18. April 2024

Es ist ein jahrelanger Kampf gegen Vandalismus, Müll und Ruhestörung. Ein Kampf, den das Kurzentrum auf dem Nesselberg nicht mehr führen möchte. Das Grundstück der Anlage ist nach wie vor frei zugänglich, ein Zaun drumherum kam für die Betreiber bislang nicht in Frage. „Wir möchten eigentlich, dass auch die Einheimischen unser Areal nutzen können und nicht ausgesperrt werden, doch die Zerstörungen nehmen leider Überhand, so dass wir ernsthaft über eine Einzäunung nachdenken müssen“, erklärte Michael Elfert als Direktor des Kurzentrums. Und tatsächlich sind die Spuren von Menschen, die nicht wissen, wie man sich verhält, täglich sichtbar.

Schon vor einigen Jahren ist ein Schleichweg hinter den Häusern der Papenbergstraße gesperrt worden, die Spaziergänger sollten auf einen neuen Weg zum Nesselberg hoch umgeleitet werden. Das hat nur so halbwegs geklappt, inzwischen gibt es einen neuen Trampelpfad. Und der wird gesäumt von jeder Menge Hundekot und Müll. Nicht nur das: Neu gepflanzte Bäume werden zertreten oder anderweitig mutwillig zerstört. Dabei hat die Stadt ordentlich investiert und einen behindertengerechten Aufgang bauen lassen, doch der kleine Umweg scheint einigen offenbar zu weit.

„Wir finden es schrecklich, wenn unsere Natur so behandelt wird und versuchen, Ordnung zu halten. Das fällt uns aufgrund der Masse an Müll und Dreck immer schwerer“, berichtet Michael Elfert, dem ein guter Kontakt zu den Einheimischen nach eigenen Angaben sehr wichtig ist.

Es ist aber nicht nur der Müll, der Probleme macht, der Direktor des Kurzentrum klagt zudem über Zerstörungen, Graffiti und Lärmbelästigungen. Er berichtet von zerstörten Lampen, Fallrohren, Feuerwerkskörpern, die ins Haus geworfen werden, und sogar schlimmen Beleidigungen gegenüber Gästen des Hauses. „Das macht uns traurig und wütend zugleich. Meine Mitarbeiter und ich versuchen alles, damit sich unsere Gäste wohlfühlen und Waren auch weiter empfehlen. Dass sie beschimpft und beleidigt werden, geht gar nicht und wollen wir auch nicht mehr hinnehmen“, so Elfert. Auf den hohen Kosten wegen der Zerstörungen bleibt die Einrichtung sitzen, Anzeigen bei der Polizei liefen bisher ins Leere.

Hinzu kommt, dass einige „Störer“ einfach mal so ins Außenbecken des Kurzentrums hüpfen, selbst wenn dort Gäste des Zentrum schwimmen. Die müssen sich dann auch noch beschimpfen lassen. Der Pool-Bereich wird jetzt schon mal komplett eingezäunt. „Sieht nicht schön aus, aber geht ja offenbar nicht anders.“
Das gesamte Areal soll noch offen bleiben. Noch, denn wenn sich Zerstörungen und Belästigungen nicht geben, muss das Kurzentrum, das macht Michael Elfert ganz deutlich, auch zu diesem letzten Mittel greifen. Die benachbarte AHG-Klinik hat schon vor längerem eine Zaun gezogen.


5 Antworten zu “Hilft nur noch ein Zaun? Kurzentrum klagt über Müll, Vandalismus und Beleidigungen”

  1. Stefan sagt:

    Die Stadt Waren greift leider grundsätzlich nicht durch wenn es um Jugendliche mit zu viel Zeit und Langeweile, aber leider wenig Substanz zwischen den Ohren, geht.
    Vielleicht wäre das mal etwas, dessen sich der Bürgermeister annehmen könnte, denn schließlich kosten diese Vorfälle und deren Beseitigung, richtig Geld.

  2. Marion Müller sagt:

    Es ist fraglos eine große Schweinerei was in dem Wäldchen und auf dem Hotelgelände passiert. Vandalismus , Müll und Hundehinterlassenschaften geht gar nicht., trotzdem war es zu befürchten.
    Schon 2019 als der Weg von der Straße – Am Nesselberg – zum Park entfernt wurde haben wir für den Erhalt gekämpft, leider umsonst. Es war aber wohl kein „Schleichweg“, sondern ein unbefestigter Weg den es seit Jahrzehnten gab, wie es mir ältere Einheimische erzählten. Er wurde viel von Anliegern und auch von Kindergarten Gruppen genutzt. Jetzt nutzen Hotelgäste, Patienten der Reha Klinik und alle Anderen Trampelpfade quer durch das Wäldchen. Ganz abgesehen davon, dass bei Google Maps immer noch der Weg als Fuß- und Radweg zum Hotel angezeigt wird.
    Wenn es auch von dieser Seite wieder einen Zugang gäbe könnte man sicher viel Ärger umgehen

  3. Hallo Stefan,

    wie sollte denn Ihrer Ansicht nach ein grundsätzliches Durchgreifen der Stadt Waren, „wenn es um Jugendliche mit zu viel Zeit und Langeweile, aber leider wenig Substanz zwischen den Ohren, geht.“ aussehen?

    Wie genau sollte sich Ihrer Ansicht nach der Bürgermeister dieses Problems annehmen? Haben Sie konkrete Lösungsvorschläge?

    Mit interessierten Grüßen

  4. Stefan sagt:

    Hallo Frau Weckert,

    regelmäßige Präsens an den bekannten Orten wäre doch ein Anfang. Altstadt Center, Bahnhofstunnel, Nesselberg…

    Waren hat einen Jugendclub, Sportvereine und mehr.
    Die Frage muss also ebenso lauten:
    Was würde die entsprechenden Personen davon abhalten ihrer Langeweile und ihrem Frust, auf so unmögliche Art und Weise Ausdruck zu verleihen?
    Dafür muss man aber mit ihnen sprechen.

    Wer allerdings dabei erwischt wird, wie er öffentliches Eigentum, privates natürlich auch, beschädigt, sollte auch mit Konsequenzen rechnen müssen.
    Zumindest Sozialstunden, um den Schaden mit den eigenen Händen zu beheben, müssten doch angemessen und durchsetzbar, sein.

    Gibt es in Waren Streetworker?
    Falls nicht, wäre auch das definitiv einen Versuch wert.

    Mich ärgert diese gefühlte Resignation.
    Wenn nicht die Stadt etwas unternimmt, wer denn dann?

  5. Willy sagt:

    Die Mitarbeiter der Ordnungsbehörde im Aussendienst (Stadtpolizei oder auch kommunaler Ordnungsdiesnt) dürften ihren Schwerpunkt nicht nur auf den ruhenden Verkehr ausrichten, sondern sich auch der angesprochenen Probleme stellen. Dazu müsste der Stadtrat wohl weitere Stellen bewilligen und was ganz wichtig in der Sache ist, die Arbeitszeiten der Bediensteten den Erfordernissen an die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung anzupassen.

    Den Einsatz von Streetworkern halte ich persönlich nicht für zielführend weil ihre Arbeit nicht Meßbar ist, auch haben sie keine Befugnisse. Das dafür verwendete Geld ist anderswo besser angelegt.

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