Hohen Wangelin ist auf den Zander gekommen

6. Dezember 2016

In der Warmwasser-Kreislaufanlage Hohen Wangelin können Zander mittlerweile saisonunabhängig an sechs Terminen im Jahr reproduziert werden. Noch bis Ende 2014 konnte in der Anlage nur einmal pro Jahr Nachwuchs erzeugt werden. „Mit der mehrmaligen Reproduktion wurden nun die Voraussetzungen für eine rentable Zanderaquakultur geschaffen“, sagte Landwirtschaftsminister Till Backhaus.

Den Mitarbeitern im Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei sei es gelungen, die komplexen technischen Anlagen mit den biologisch-physiologischen Bedürfnissen der Tiere noch besser miteinander in Einklang zu bringen, so der Minister. In einem separaten Teil der Anlage wird den Elterntieren mittels Wassertemperatur, Lichteinstrahlung und Bestrahlungsdauer ein natürlicher Jahresverlauf simuliert. Nach der „Winterung“ laichen die Zander auf natürliche Weise auf einem Substrat ab. Auf die Zugabe künstlicher Hormone kann bei diesem Verfahren vollkommen verzichtet werden.

Pro Durchgang werden zwischen 10.000 und 30.000 Satzzander produziert. Die Zanderlarven werden mit einer Naturnahrung angefüttert und später mit Trockenmischfuttermitteln innerhalb von 15 Monaten bis zu einer Marktgröße von 1 kg aufgezogen.

Mit dem entwickelten Verfahren können ganzjährig Satz- und Speisezander in hoher Qualität erzeugt werden. Jährlich werden in Hohen Wangelin ca. 8 t Speisefisch und bis zu 15.000 Satzzander produziert. „Für eine reine Forschungsanlage sind das sehr gute Zahlen“, kommentierte der Minister.

Die Speisefische werden an Teichwirtschaften und Fischereibetriebe verkauft, teilweise werden die Fische auch für Wiederbesatzmaßnahmen in natürlichen Gewässern verwendet. Backhaus: „Damit ist uns in diesem Jahr ein weiterer Schritt für die erfolgreiche Etablierung einer Zanderaquakultur in Mecklenburg-Vorpommern gelungen.“


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