Hoteliers verärgert: Terrassen mit Müllcontainer-Blick

12. Juli 2017

Dass sie ihren Gästen den Müritzblick nicht immer bieten können, wussten Bärbel und Jürgen Schröder, als sie das „Haus Kim“ am Warener Seeufer übernahmen und haben sich inzwischen auch mit der „Hafenresidenz“ vor ihrem Grundstück abgefunden. Aber dass sie jetzt unweit ihrer Terrassen auch noch die großen Mülltonnen der 70 Wohneinheiten ertragen müssen, finden sie nicht mehr lustig. Doch wie es aussieht, gibt es auf dem Areal der „Hafenresidenz“ keine andere Möglichkeit, den Platz für die Müllcontainer einzurichten. Grund dafür ist die Riesen-Eiche im Hof.

Ursprünglich war der Müllplatz ein paar Meter weiter eingeplant. Doch dann, so erklärt Gösta Falkenberg im Auftrag der Investoren, kam die behördliche Auflage, die alte Eiche im Wurzelbereich besser und vor allem weiträumiger zu schützen als vorgesehen. „Dadurch fielen zwei Parkplätze für die Bewohner weg. Diese zwei Parkplätze haben wir jetzt zwischen den gebauten Müllanlagen platziert. Dadurch gab es eine Verschiebung von wenigen Metern vor das Grundstück der Familie Schröder“, so Gösta Falkenberg.

Die Investoren wollen so schnell wie möglich einen Sichtschutz bauen, damit die Gäste des „Haus Kim“ nicht auf die Container starren müssen. Doch die Sicht, so Bärbel Schröder, ist das eine. Viel eher fürchtet sie den Geruch, der gerade im Sommer nicht ausbleibe.

„Das können wir natürlich nicht gänzlich ausschließen, werden aber versuchen, Lösungen zu finden, sollte es so weit kommen“, erklärte der Immobilienexperte. Der Abfall des Restaurants, das im Erdgeschoss der „Hafenresidenz“ ihre Gäste empfange, lande übrigens nicht am Grundstück der Familie Schröder, sondern ein paar Meter weiter weg. Der werde – so eine Auflage des Gewerbeamtes – sogar gekühlt, um unangenehme Gerüche zu vermeiden.

Die Investoren der „Hafenresidenz“ wollen in den kommenden Tagen auf jeden Fall noch einmal das Gespräch mit den Inhabern des „Haus Kim“ suchen.

Foto unten: Der Blick von der Terrasse des „Haus Kim“ auf die Müllcontainer.


4 Antworten zu “Hoteliers verärgert: Terrassen mit Müllcontainer-Blick”

  1. Jens sagt:

    Die Residenz hat so viel gekostet da wird doch wohl noch Geld für einen ordentlichen Sichtschutz übrig sein.

  2. Peter Sohr sagt:

    Haben wir was anderes erwartet ? 3 Minuten vor der Eröffnung fällt Jemanden ein, man müsse ja noch Schornsteine für die Kamine in den einzelnen Wohnungen haben. Wusste ja vorher Keiner, das es Winter werden würde an der Müritz. Nicht nur das jetzt die ursprünglich avisierte Geschosshöhe höher wurde als ursprünglich angegeben (wen wunder`ts), sondern verschandelt der Anblick nicht unerheblich das Aussehen. Schornsteine in einer nicht unerheblichen Anzahl in Hafennähe suggerieren, wir scheren uns nicht um den Titel Luftkurort. Die Nutzer der Top-Wohnungen oben auf dem Dach mit den tollen Riesen-Terrassen werden sich freuen, wenn alle Naselang aus irgend einer Esse dort permanent Rauch von den Kaminen austritt und einem die Wohnung vollqualmt. Terrassentür offen lassen wird dann nicht mehr gehen.

    Jetzt wo der Bonbon gelutscht ist, macht man sich Gedanken, wo denn die Mülltonnen bleiben sollen. Da frage ich mich, was ist das für ein Projektant, der solche grundlegenden Sachverhalte einfach nicht in seine Planungen rechtzeitig aufnimmt? Ich muss doch wissen, das die einzelnen Wohneinheiten an die öffentliche Müllentsorgung angeschlossen werden müssen und die dann ihre Tonnen irgendwo positionieren und vorhalten müssen. Ein richtig toller Architekt sieht für derartige Anlagen übrigens eine Sammelmüllanlage in einem unterirdischem Groß-Container oder einem separatem Raum vor, an dem ein Müllentsorgungsauto rückwärts heranfährt um Geruchs- und Lärmlos zu entsorgen. Selbst in der Bonhoeffer Str. in den „Hochhäusern“ gibt es so etwas. Warum also nicht dort, wo es tatsächlich geistigen Nährwert hat?

    Aber es steht ja ein Baum dort, der irgendwie weg muss! Schön, wenn man den Platz mit Müllcontainern vollstellen könnte. Dem Architekten würde ich aber was erzählen!
    Dem der das so genehmigt hat, ebenso!

  3. Leserin sagt:

    Herrn Sohr kann ich nur zustimmen! Aber nachdem dort nun einmal mehr wieder „Geld und Beziehungen regieren die Welt“ praktiziert wurde und man den Klotz ja leider schlecht wieder abreißen kann, kann man doch wenigstens den Müllplatz ästhetisch verstecken. Liebe Bauherrschaft, es gibt genug Möglichkeiten, mit Hecken, Spalieren oder Baumaterialien wie bspw. Holz oder Stahl einen praktischen UND einigermaßen ansehnlichen Sichtschutz herzustellen!

  4. Krisi sagt:

    Das Gebäude ist wahrscheinlich noch nicht mal Feuer technisch abgenommen. Wenn es da mal brennt dann Gute Nacht.