Husten kann bedrohliche Ursachen haben

11. Januar 2020

Obwohl Husten im Winter fast alltäglich ist, muss dahinter nicht immer eine Erkältung oder Influenza stecken. Denn dieser kann auch andere und sehr ernstzunehmende Ursachen haben, darunter chronische Lungenerkrankungen. Schlimmstenfalls verbirgt sich dahinter sogar ein akuter Notfall. Die BARMER rät daher bei Husten zur Vorsicht. „Eine Selbstmedikation bei Husten ist in Ordnung, solange sich die Beschwerden nach ein oder zwei Wochen auch wirklich bessern. Ist das nicht der Fall, sollte man einen Arzt aufsuchen, der der Ursache auf den Grund geht“, so Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER. Das gelte vor allem bei Kindern mit starkem Husten und Schwangeren.

Zum Arzt gehen sollten auch Menschen mit einer Herzerkrankung, vorwiegend nächtlichem Husten, starken Anfällen mit auffälligen Atemgeräuschen oder zusätzlich hohem Fieber, Schmerzen oder ungewolltem Gewichtsverlust.

Von einem akuten Husten spreche man bei Beschwerden bis maximal zwei Wochen. Zwischen zwei und acht Wochen werde er als „subakut“ und bei einer noch längeren Dauer als chronisch bezeichnet. „Der subakute Husten kann aus einer schweren bakteriellen Infektion oder aus einer Lungenentzündung resultieren.
Chronischer Husten kann bei einem Tumor oder allen chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten auftreten, etwa bei der Lungenerkrankung COPD. Sie führt zur Atemnot und kann lebensbedrohlich werden“, sagt Marschall. Möglicherweise sei Dauerhusten auch eine Begleiterscheinung von der Einnahme bestimmter Medikamente wie ACE-Hemmer oder auch Betablocker. Nur durch eine umfassende ärztliche Diagnostik könne den Betroffenen gezielt geholfen werden.

Husten könne aber auch ein Notfall sein, bei dem umgehend der Rettungswagen alarmiert werden müsse. Das gelte unter anderem bei starkem Husten oder auch Reizhusten mit Atemnot, akuten Schmerzen in der Brust, kaltem Schweiß und Kreislaufschwäche. Auch eine flache und schnelle Atmung oder blaugefärbte Lippen und Haut seien weitere Anzeichen für solch einen Notfall, so Marschall. Hier sollten Anwesende nicht zögern und den Notarzt anrufen.


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