IHK protestiert gegen längere Schließung von Schleuse Zaaren

7. März 2019

Wer in diesem Jahr von der Müritz über die Havel-Wasserstraße nach Berlin will, muss lange Umwege schippern – oder bleibt auf seinen Kosten im schlimmsten Fall sitzen. Darauf hat die Neubrandenburger IHK jetzt hingewiesen und dringend Hilfe bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes angemahnt. Anlass ist die plötzliche zusätzliche Sperrung der Oberen-Havel-Wasserstraße östlich von Fürstenberg/Havel. Das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde hatte kürzlich einräumen müssen, dass die Schleuse Zaaren bei Templin, kurz vor Zehdenick, nicht rechtzeitig fertig wird.

Statt zur Saison im Juni, soll die Schleuse erst ab 1. August fertig und passierbar werden, die Verbände in Brandenburg und auch Schifffahrtsanbieter von der Seenplatte – wie die Reederei von Mike Pickran aus Malchow – laufen bereits Sturm gegen diese Einschnitte. Und das aus gutem Grund, denn die Malchower haben bereits mehrere Flusskreuzfahrten nach Prag oder Stettin verkauft – einschließlich der Halte unterwegs und der gebuchten Ausflüge.

„Das mit der Schleuse Zaaren ist eine Katastrophe“, nennt es IHK-Hauptgeschäftsführer Torsten Haasch. Mehrere Flusskreuzfahrer und auch Marina-Betreiber müssten dadurch stark leiden. So würden wohl in diesem Sommer etliche Hausbootkapitäne und Schiffstouristen nicht in die Müritz-Region kommen, weil sie Zaaren in der Schorfheide nicht passieren können.

Haasch fordert dringend, wie andere auch, dass die Schleusenbaustelle vielleicht über mehrere Schichten doch noch schneller fertiggebaut wird als bisher geplant. Sonst blieben die Schadensersatzansprüche an den Schiffahrtsveranstaltern hängen, die in gutem Glauben an die Planung des Bundes ihre Fahrten geplant hatten. Dazu gehörten auch bereits gebuchte Hotelübernachtungen, die storniert werden müssten.

Damit würden auch viele Maßnahmen konterkariert, mit denen alle Tourismusanbieter seit Jahren versuchten, zusätzliche Urlauber für die Müritz-Region zu werben. Die Obere-Havel-Wasserstraße verbindet die Müritz-Havel-Wasserstraße, zu der Mirow, Diemitz und Strasen gehören, mit den Gewässern nördlich von Berlin bei Liebenwalde.

Reederei Pickran: https://www.pickran.de/sachsenroute.html
Schleusenübersicht: http://www.bootscharter-mueritz.eu/schleusen.html


3 Antworten zu “IHK protestiert gegen längere Schließung von Schleuse Zaaren”

  1. Fred sagt:

    Das ist ein weiterer Beweis das mit dieser Regierung kein Blumentopf zu gewinnen ist .
    Wir Gewerbetreibende haben Verantwortung gegenüber den Angestellten und deren Kindern .Für diese Misswirtschaft können wir aber nichts. Darum fordere ich eine finanzielle Beteiligung der Verantwortlichen .

  2. Norbert sagt:

    Es werden 10000 Bootsfahrern vor den Kopf gestoßen viele fahren im Frühjahr ihre Liegeplätze in Mecklenburg an wo die Schiffe nun bleiben interessiert scheinbar nicht
    Die schwache Region Mecklenburg wird weiter geschwächt ohne darüber nachzudenken wie schwer es war Mecklenburg da hinzubringen wo es heute ist Aber im Winter planen und im Sommer bauen so baut man Schleusen in einem der schönsten Wassersportreviere hoffentlich sind nicht die Planer von Schönefeld am Werk‼️
    Ich glaube die Wassersportler hätten die Schleuse schneller gebaut

  3. oscar sagt:

    Diese Proteste interessieren doch keinen in der Politik oder die Verantwortlichen im Wasser -und Schifffahrtsamt. Es ist doch wie immer bei der öffentlichen Hand. Aufträge werden an den Billigsten vergeben, egal ob der überhaupt über das notwendige handwerkliche Geschick und Firmenmanagement verfügt, die Aufträge frist- und qualitätsgerecht zu erledigen. Das ist nicht nur in diesem Fall der Schleuse Zaaren so, sondern überall, wo die öffentliche Hand ausschreibt. Auch im Landkreis MSE, in der Stadt Waren und den Ämtern. Weil das Zauberwort „Wirtschaftlistes Angebot “ müsste man begründen um eventuelle Mehrkosten für eine termin- und qualitätsgerechte Erfüllung und das macht Arbeit.
    Alle zurück zu dem Fall Schleuse Zaaren, müssen alle darunter leiden. Schade für die Reederei Pickran, die wirklich schöne und interessante Touren anbietet und durchführt.