Im Februar startet auch in Waren die zweite Untersuchungswelle in Deutschlands größter Gesundheitsstudie NAKO

6. Januar 2020

Bereits zum zweiten Mal macht Deutschlands größte Gesundheitsstudie NAKO nach Neustrelitz Station in Waren (Müritz), bevor die Untersuchungen im kommenden Jahr wieder in Demmin fortgesetzt werden. Vom Mai 2016 bis Juni 2017 erfolgten die Erstuntersuchungen in der Müritzstadt. Nun erhalten alle 4.600 Frauen und Männer der Warener Region, die damals an der NAKO teilgenommen haben, erneut eine Einladung in Form eines „grünen Informationsbriefes“.

„Die Gesundheitsstudie lebt davon, dass alle Teilnehmer in regelmäßigen Abständen erneut befragt und untersucht werden. Nur so können Veränderungen von Risikofaktoren, der Lebenssituation oder des Lebensstils erfasst und analysiert werden“, betonte Studienleiter Professor Dr. Henry Völzke von der Universitätsmedizin Greifswald. „Wir würden uns freuen, bei den Teilnehmern erneut auf eine große Bereitschaft zu stoßen, das ambitionierte Forschungsprojekt zu unterstützen. Letztendlich profitieren wir alle von den Ergebnissen.“

Zweituntersuchung soll gesundheitliche Veränderungen aufzeigen

Der grüne Brief beinhaltet die Einladung zur Folgeuntersuchung in Waren (Müritz) sowie Unterstützerschreiben von Bildungsministerin Bettina Martin und Warens Bürgermeister Norbert Möller. Die zweite Untersuchungswelle beginnt bereits am 10. Februar. Die Teilnehmer erwartet auch in der zweiten Runde ein umfangreiches Programm an medizinischen Untersuchungen. Das Programm dauert zwischen viereinhalb und fünf Stunden und umfasst neben den Befragungen zur Lebensweise und zu Vorerkrankungen auch medizinische Untersuchungen.

So werden zum Beispiel Größe, Gewicht, Körperfettzusammensetzung, Handgreifkraft, körperliche Aktivität, Blutdruck und die Lungenfunktion gemessen. Im Labor werden Blutwerte wie Zucker- oder Cholesterinwerte ermittelt. Über viele Untersuchungsergebnisse werden die Teilnehmer, wenn gewünscht, informiert.
„Durch die Folgeuntersuchung soll aufgezeigt werden, welche gesundheitlichen Veränderungen sich in den vergangenen zwei bis drei Jahren ergeben haben“, hob Projektleiterin Dr. Sabine Schipf hervor. „Daraus lassen sich wertvolle Informationen zum Krankheitsverlauf oder auch der Erhalt der Gesundheit ableiten. Deshalb können auch nur die eingeladenen Bürger, die nach dem Zufallsprinzip für die Erstuntersuchung ausgewählt wurden und diese auch absolviert haben, an dem nun startenden Folgeprogramm teilnehmen.“

Studienzentrum ist in der Richterstraße 18 a untergebracht

Für den zweiten Aufenthalt in Waren (Müritz) wurden zentrumsnahe Räumlichkeiten in der Richterstraße 18 a im ersten Obergeschoss angemietet. Allen Teilnehmern wird auf Wunsch eine Bescheinigung über die Teilnahme für den Arbeitgeber ausgestellt. „Viele Arbeitgeber unterstützen die Gesundheitsstudie und stellen ihre Mitarbeiter für die Untersuchungen frei“, so Schipf.

NAKO ist die 2014 gestartete bundesweite Gesundheitsstudie mit 200.000 Teilnehmern im Alter von 20 bis 69 Jahren. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herzinfarkt und anderen besser zu verstehen, um Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung in Deutschland zu verbessern. Warum wird der eine krank, der andere aber bleibt gesund? Das ist die zentrale Frage, die die NAKO beantworten möchte.
Insgesamt haben in Mecklenburg-Vorpommern rund 22.000 Menschen in der Region Neubrandenburg und Mecklenburgische Seenplatte an der Studie teilgenommen, mehr als 6.000 davon erhielten zusätzlich eine Untersuchung im Magnetresonanztomographen (MRT) im Neubrandenburger Klinikum.

Auswertung der ersten Untersuchungswelle läuft noch

Seit Oktober 2018 laufen die Folgeuntersuchungen. Neben dem Hauptzentrum in Neubrandenburg gibt es auch abwechselnd drei temporäre Studienzentren in Neustrelitz, Waren (Müritz), und Demmin, um den Probanden kürzere Anfahrtswege zu ermöglichen. Die NAKO in MV wird von dem Institut für Community Medicine, Abteilung SHIP-Klinisch-Epidemiologische Forschung, der Universitätsmedizin Greifswald durchgeführt. Insgesamt 40 Mitarbeiter gehören zu den beiden NAKO-Studienzentren in Mecklenburg-Vorpommern in Neubrandenburg und aktuell in Waren (Müritz).

Die derzeit laufende Auswertung der umfangreichen Studiendaten aus der ersten Untersuchungswelle von 2014 bis 2019 wird bereits einige Zwischenergebnisse zur Häufigkeit und Entstehung von Zivilisationserkrankungen erbringen. Nur durch eine längerfristige Beobachtung möglicher gesundheitlicher Veränderungen bei allen Teilnehmenden der Erstuntersuchung kann die Entstehung von Volkskrankheiten wie Allergien, Herz-Kreislauferkrankungen, Zuckerkrankheit oder Krebserkrankungen besser verstanden werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den beteiligten Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert.

Weitere Informationen unter www.nako.de


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