Immer mehr Fachkräftestellen im Osten nicht besetzt

10. Juli 2018

Knapp 40 Prozent aller Betriebe in Ostdeutschland suchten im ersten Halbjahr 2017 Fachkräfte. Insgesamt konnte mehr als jede dritte Fachkräftestelle im Osten nicht besetzt werden. Das hat eine Auswertung des IAB-Betriebspanels für Ostdeutschland für das Jahr 2017 ergeben. Besonders schwierig ist die Situation für Kleinstbetriebe, die weniger als zehn Beschäftigte haben. In diesen Unternehmen konnte nahezu die Hälfte der angebotenen Stellen für Fachkräfte nicht besetzt werden.

Geringe Chancen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt haben hingegen Menschen ohne berufliche oder akademische Qualifikation. Für über 80 Prozent der Arbeitsplätze dort ist eine berufliche oder akademische Qualifikation Voraussetzung.

„Diese Daten belegen die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung“, so Christian Hirte, Ostbeauftragter und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung. „ Es freut mich daher, dass die ostdeutschen Betriebe ihr Engagement in diesem Bereich im letzten Jahr weiter verstärkt haben. Ich unterstütze die Arbeit des Kompetenzzentrums für Fachkräftesicherung und setze mich für die Fortführung und Weiterentwicklung der Allianz für Aus- und Weiterbildung ein.“

Knapp die Hälfte der ostdeutschen Betriebe mit Ausbildungsberechtigung bilden derzeit aus. Die Anzahl der Betriebe, die ausbilden, ist damit zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Zudem haben 39 Prozent der Beschäftigten dort im ersten Halbjahr 2017 an einer Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen.

Das IAB-Betriebspanel ist eine seit 1996 erhobene, jährliche repräsentative Arbeitgeberbefragung. In jedem Jahr werden von Ende Juni bis Oktober bundesweit über 15.000 Betriebe aller Wirtschaftszweige und Größenklassen befragt. Im Auftrag des Ostbeauftragten der Bundesregierung erfolgt seit 2007 eine Sonderauswertung des IAB-Betriebspanels Ostdeutschland. Die Befragung konzentriert sich auf Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsfragen.


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