Immobilienauktion bringt so viel ein wie lange nicht

7. September 2020

Die Corona-Krise und ihre Folgen sind auch auf dem Immobilienmarkt zwischen Mecklenburgischer Seenplatte und Ostsee spürbar – Geld wird anscheinend häufiger in Immobilien angelegt. Bei einer Auktion in Rostock sind am Wochenende Preise für Ackerland, Wiesen und Bauland erzielt worden, wie lange nicht. Wie die Norddeutsche Grundstücksauktionen AG gegenüber „Wir sind Müritzer“ mitteilte, wurden 57 von 60 Immobilien versteigert – auch eine Quote, wie es sie lange nicht mehr gab. Insgesamt wurden etwa drei Millionen Euro erlöst, bei einigen Immobilien landeten die Bieter letztendlich beim Zehnfachen der Ausgangssumme oder noch deutlich höher.
So fand ein stark sanierungsbedürftiger Sportboothafen in Bad Stuer, der schon mehrfach ergebnislos auf Auktionen angeboten wurde, für 169 000 Euro einen Käufer.

Versteigert wurde der südliche Teil der Marina mit Slipanlage. Es liegt eine Baugenehmigung für unter anderem 27 Schwimmstege (54 Liegeplätze) vor. Das Grundstück in Bad Stuer ist etwa 4600 Quadratmeter groß.

Eine Brachfläche in Gabebusch in Nordwestmecklenburg wurde für 600 Euro aufgerufen – und letztlich für sagenhafte 51 000 Euro versteigert. In der ehemaligen Kaserne in Basepohl bei Stavenhagen fanden mehrere Werkstätten der Bundeswehr für 37 000 Euro (Mindestgebot 19 000) und 46 000 Euro (Mindestgebot 16 000) neue Eigentümer.

In Gielow nördlich von Waren in Richtung Malchin wurden drei Plattenbauwohnungen für Preise zwischen 3000 und 5000 Euro als Eigentumswohnungen versteigert. In Gorschendorf westlich vom Kummerower See wurde ein 4800 Quadratmeter großes Baugrundstück für 9000 Euro angeboten. Der Zuschlag fiel bei 47 000 Euro.

Weitere Ackerflächen und Wiesen waren „heiß umkämpft von telefonischen Bietern und Teilnehmern an der Auktion via Internet“, wie es hieß. Dazu gehörten auch Grundstücke in Pisede und Malchin.

Den höchsten Preis – aber das war nicht verwunderlich – erzielte ein 15 000 Quadratmeter großes Gebiet in Greifswald, das als „Bauerwartungsland“ eingestuft ist. Dort sollen einmal zwölf Häuser stehen dürfen: Der Preis lag bei 1,8 Millionen Euro, es war das Mindestgebot.

Besonders „umkämpft“ waren wieder grüne Grundstücke auf Rügen und auf dem Darß. So ging ein 185 Quadratmeter großes, aber leeres Gartengrundstück in Zingst für einen Preis von 31 000 Euro weg, wobei die Auktion bei 4500 Euro gestartet war. Ein Luftbild zeigt, dass die Gartensiedlung nicht weit von der Ostsee entfernt ist. Und in Gager auf der Halbinsel Mönchgut auf Rügen sollte ein Baugrundstück für 25 000 Euro versteigert werden. Das 500 Quadratmeter-Grundstück ging letztlich für 153 000 Euro an einen Käufer.

Experten erwarten, dass Anleger im Zuge der Corona-Krise wieder stärker in immobilien im Inland investieren – manche vielleicht auch, um ein Standbein im Urlauberland MV zu haben.


Eine Antwort zu “Immobilienauktion bringt so viel ein wie lange nicht”

  1. Anna sagt:

    „sollte ein Grundstück für 25.000 Euro versteigert werden“ ist so natürlich falsch.
    Das Startgebot lag bei 25.000 Euro, also 50 Euro pro Quadratmeter.
    Für ein Baugrundstück in Gager (100 Meter bis Wasser, direkt ein Sportboothafen vor der Haustür) sind 50 Euro natürlich völlig unterbewertet. Aber so zieht man natürlich genügend Bieter an den Tisch und erhofft sich eine Bieterschlacht.
    Die gab es dann wohl auch, auch wenn 300 Euro pro Quadratmeter viel ist, wird sich dieser Preis wahrscheinlich für den Käufer lohnen (Ferienhaus).