Implantierter Notarzt jetzt auch MRT-tauglich

21. August 2013

Waren (PM). Die Klinik für Innere Medizin des MediClin Müritz-Klinikums hat in dieser Woche bei einer Patientin mit Herzschwäche erstmals einen MRT-tauglichen Defibrillator implantiert und ermöglicht ihr damit weiterhin die Teilnahme an moderner bildgebender Diagnostik.

Das Herz ist der Motor des Lebens: Kommt der Motor aus dem Rhythmus hilft der Notarzt mit Hilfe eines Defibrillators. Er sendet Stromimpulse an das Herz und bringt es so wieder in den richtigen Rhythmus. Vor allem bei Menschen mit bedrohlichen Herzrhythmusstörungen, ausgeprägter Herzschwäche oder nach einem ausgedehnten Herzinfarkt beugen implantierte Defibrillatoren einem plötzlichen Herztod vor. Der Nachteil: Für Träger von Defibrillatoren kamen MRT-Untersuchungen bisher nicht in Frage. Bei einer späteren Erkrankung oder einem Notfall waren Betroffene so von dieser schnellen und sicheren Diagnostik ausgeschlossen. Durch MRT-taugliche Defibrillatoren ändert sich das. Auch bei Herzpatienten des MediClin Müritz-Klinikums kommen diese neuen Geräte nun zum Einsatz.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Strukturen (z.B. Organen und Nervengewebe) im Inneren des Körpers und wird in der Diagnostik eingesetzt. Hierzu wird ein starkes Magnetfeld benötigt, das bei herkömmlichen Defibrillatoren zu Funktionsstörungen und Überhitzung der Elektroden führen kann.

„Für uns Kardiologen war diese Situation stets ein Dilemma: Was dem Herzen half, war bei einem späteren Notfall, wie beispielsweise einem Schlaganfall, kontraproduktiv. Wichtige radiologische Untersuchungen zur Frühdiagnostik im MRT konnten nicht stattfinden, da Betroffene einen Defibrillator trugen“ erklärt Dr. Christian Beythien, Facharzt für Kardiologe und Leitender Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin. 2011 wurden im Rahmen einer europaweiten Studie die MRT-fähigen Defibrillatoren erstmals getestet. „Die Datenlage ist mittlerweile so sicher, dass die MRT-fähigen Defibrillatoren nun auch in Waren zum Einsatz kommen und wir unseren Herzpatienten somit eine abgesicherte Behandlung auf Basis modernster Medizintechnik bieten können“ freut sich Dr. Beythien.

Defibrillator


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