Ivenack lockt auch mit Baumkronenpfad und besonderen Tieren

30. Juli 2020

Wer Europas stärkste Eichen sehen will, braucht von der Müritz nur eine gute halbe Stunde nach Norden zu fahren und kann das gleich mit einem Spaziergang in luftiger Höhe und bei Tieren verbinden. Die Ivenacker Eichen, die der Bund Deutscher Forstleute (BDF) zum „Waldgebiet des Jahres 2020“ erklärt haben, erfreuen sich im Corona-Urlaubsjahr wachsender Beliebtheit. Das bestätigte das zuständige Forstamt Stavenhagen gegenüber „Wir sind Müritzer“. Bis zu 1200 Gäste am Tag tummeln sich unter den riesigen Kronen der uralten Baumriesen, natürlich mit dem nötigen respektvollen Abstand.
Auch neue Bewohner begeistern die Besucher im Ivenacker Park gerade.

„Die wenigsten Besucher können sich vorstellen, dass die fünf größten Stieleichen, die wir haben, wirklich hohl sind“, erläuterte Forstamtsleiter Rolf Hecker. Um das anschaulich darzustellen, gibt es ein Modell aus Metall an der stärksten Eiche, das wiederum viele Kinder dazu verführt, darauf herumzubalancieren. Daneben kann man auf einer eindrucksvollen Zeitleiste nachvollziehen, wen die Eichen schon alles „erlebt und überlebt“ haben.

Dazu gehören Napoleon, alle Herrscher dieser Welt, die mit Kriegen zu tun hatten, aber auch viele Dichter und Denker, die die Kraft der Eichen poetisch gewürdigt haben. Experten haben den Baumriesen kürzlich auch einen vitalen Zustand bescheinigt und sie als „stärkste Stieleichen der Welt“ eingeschätzt.

Für Abwechslung sorgt der Baumkronenpfad, bei dem Besucher aber gut zu Fuß sein müssen. Wegen der Corona-Abstandsregeln ist der Fahrstuhl nicht in Betrieb. So müssen Gäste die schiefe Ebene hoch und dann wieder viele Treppen abwärts laufen.

Auch Tiere gibt es zu sehen. 130 Stück Damwild, sagt Hecker, 30 Mufflons, von denen es in freier Wildbahn immer weniger gibt, sowie zwei ganz neue Turopolje-Schweine. Dieser gefleckten Tiere wurden neu von einem Hof mit alten Tierrassen aus Schleswig-Holstein angeschafft, weil die bisherigen Schweine doch nicht so genau dieser Rasse entsprachen, wie zunächst angenommen.

Solche Schweine wurden vor Jahrhunderten in Eichenwäldern zur Waldmast gehalten. Dies führte erst dazu, dass es überhaupt Eichenwälder geben konnte. „Sonst hätten Buchen die Eichen verdrängt“, erklärte Hecker. In Zukunft soll es auch bald Wildpferde einer alten Rasse im Ivenacker Park geben.

Die Ivenacker Eichen sind schon lange eines der Projekte gewesen, das der an der Müritz bekannte Mäzen Jost Reinhold immer wieder finanziell unterstützt.

Foto unten: Landesforst MV


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