Jeder zehnte Müritzer fehlt wegen seelischer Leiden im Job

19. August 2020

Jeder zehnte Beschäftigte aus der Müritz-Region war im Jahr 2019 wegen einer Depression, einer Angststörung oder einer anderen psychischen Erkrankung arbeitsunfähig. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Barmer hervor. Rein statistisch gesehen war im Vorjahr jeder Arbeitnehmer aus der Region 4,4 Tage aufgrund eines seelischen Leidens krankgeschrieben. Diagnoseübergreifend fehlten die Müritzer im Schnitt 23,3 Tage krankheitsbedingt im Job.
„Die Fehlzeiten mit einer psychischen Diagnose haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen“, sagt Mario Homuth (Foto), Regionalgeschäftsführer der Barmer in Waren. So sei die Anzahl an Krankheitstagen wegen eines psychischen Leidens unter den Beschäftigten im Altkreis Müritz vom Jahr 2010 an bis zum Vorjahr um 76 Prozent gestiegen.

Nicht nur rund um die Müritz, sondern auch bundesweit haben die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen zugenommen. „Das könnte auch daran lie- gen, dass Stigmata gegenüber psychischer Leiden aufbrechen“, sagt Homuth. Menschen trauten sich heute eher, über ihre seelischen Probleme zu sprechen. Hausärzte seien zudem stärker sensibilisiert für Anzeichen psychischer Krankheiten.

„Arbeitnehmer versuchen leider dennoch oft, Depressionen, Sucht- Probleme oder ein Burn-Out vor der Chefetage und den Kollegen zu vertuschen. Dabei brauchen sie neben professioneller ärztlicher Hilfe vor allem auch Zuspruch aus ihrem Umfeld“, so der Regionalgeschäftsführer. Vielen Arbeitgebern in der Region sei das bewusst und an einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung gelegen. Mit Unterstützung der gesetzlichen Krankenkassen bieten sie für ihre Mitarbeiter deshalb ein sogenanntes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) an. Hierbei kann es beispielsweise um das Thema Stressprävention gehen.

Unternehmen, die ebenfalls Interesse an einem BGM haben, finden weitere Informationen unter www.barmer.de/f000004.


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