AWO: Jetzt auch Lohmann im Visier der Ermittler

3. August 2016

Die Ermittlungen der Neubrandenburger Staatsanwaltschaft richten sich jetzt nicht mehr nur gegen den ehemaligen Geschäftsführer der AWO Müritz, Peter Olijnyk, sondern auch gegen den am Wochenende zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden Götz-Peter Lohmann. Das erklärte Oberstaatsanwalt Gerd Zeisler, betonte aber auch, dass – wie bei allen anderen – auch bei Olijnyk und Lohmann die Unschuldsvermutung gelte.

AwoLogoWährend der langjährige Geschäftsführer bereits vor einigen Wochen gehen musste und gegen ihn nach einer Strafanzeige wegen des Verdachts der Untreue ermittelt wird, entschloss sich der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Götz-Peter Lohmann erst am Wochenende, sowohl als stellvertretender Landesvorsitzender der AWO als auch als Vorstandschef der AWO Müritz zurückzutreten. Allerdings dem Vernehmen nach wohl erst auf Druck des Landes-Geschäftsführers.

Zuvor hatten andere Vorstandsmitglieder in einem Brief an die Mitarbeiter zugegeben, dass Lohmann in neun Jahren rund 700 000 Euro von der AWO Müritz erhalten hätte, ohne dafür abrechenbare Leistungen erbracht zu haben.
Die anderen Vorstandsmitglieder erklärten, davon nichts gewusst zu haben, aber immer mehr Mitarbeiter der Arbeitswohlfahrt fordern, dass endlich alle Vorstandsmitglieder offen legen, inwieweit sie in den vergangenen Jahren wirtschaftlich von der AWO profitiert haben.

Olijnyk und Lohmann selbst sind abgetaucht, und auch der AWO-Landesvorsitzende, der SPD-Landtagsabgeordnete Rudolf Borchert, der als „Busenfreund“ der Beiden gilt, sucht plötzlich nicht mehr die Öffentlichkeit.

Wie lange sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hinziehen, ist noch ungewiss. Doch auch der AWO-Landesverband hat ein Rechtsanwaltsbüro mit der Überprüfung der Geschäftstätigkeit beauftragt. Hier soll schon Mitte August ein Bericht vorliegen.


4 Antworten zu “AWO: Jetzt auch Lohmann im Visier der Ermittler”

  1. Fritz sagt:

    Nun endlich ist auch gegen den fragwürdigen Polit-Socken-Wechsler Lohmann (erst SED, dann SPD/MdB) und stellvertretenden Landesvorsitzenden der AWO sowie Vorstandschef der AWO Müritz ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Ob das auch gegen die anderen Vorstandsmitglieder erfolgen wird, bleibt abzuwarten. Wünschenswert wäre es sicherlich. In jedem Falle aber ist die unabdingbare Forderung der Stunde: Rücktritt von allen Ämtern der AWO. Mit auch nur ein wenig Gefühl für Anstand wäre das längst geschehen, ansonsten sieht es benähe so aus, als hätten sie etwas zu verbergen, was bei einem Vorstandswechsel ans Tageslicht gelangen könnte. Der Image-Schaden für das Ansehen der AWO ist bereits heute groß genug.

  2. oscar sagt:

    Wie wenig Moral und Anstand muss ein Herr Lohmann besitzen, sich auf Kosten eines Wohlfahrtverbandes sich derart zu bereichern? Solche Leute haben jahrelang für eine große Volkspartei im Bundestag gesessen,mit ebenso wenig Moral und Anstand. Wen wundert es,dass die Leute nun endgültig von solchen Kandidten die Nase voll haben. Gleiches gilt für den ¨Parteifreund¨ von Herrn Lohmann, Herr Borchert, der denkt,wenn er in der Versenkung abtaucht, geht ihm die ganze Sache nichts an,weil er vielleicht in dem ganzen Sumpf mit drin steckt. Also, liebe Genossen der SPD am 4.9. nicht wundern,wenn die Wahl in die Hose geht. Die Leittragenden dieser ganzen Korruption sind die fleißigen und ehrlichen Mitarbeiter der AWO, die den Grundgedanken der AWO jeden Tag mit ihrer Arbeit umsetzen,ohne sich zu bereichern,ohne korrupt zu sein und bescheiden Leben müssen.

  3. Peter sagt:

    Es ist höchste Zeit, daß auch der ehrenwerte und umtriebige SPD – (noch) Landtagsabgeordnete Borchert in den Fokus der Staatsanwaltschaft genommen wird. Seine hochnäsige, dilletantische und -so seine eigene Einlassung- von Unwissenheit gezeichnete einflußreiche Tätigkeit für die AWO muß nicht nur ein Ende haben, nein, auch Herr Borchert’s merkwürdige Rolle bei der, bzw. für die AWO muß nun genauer unter die Lupe genommen werden. Er kann nicht so tun, als habe er von Nichts gewusst. Das ist ziemlich dummdreist. Auch deshalb gibt es den unbestimmten Rechtsbegriff: „Dummheit schützt vor Strafe nicht“.