Juli-Arbeitslosigkeit: Gute Entwicklung auf dem Jobmarkt hält an

1. August 2019

„Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt der Mecklenburgischen Seenplatte hält an. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter, aber wegen dem Ende vieler Berufsausbildungsverhältnisse und weniger Einstellungen während der Ferienzeit etwas langsamer. Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist nochmals deutlich gestiegen und bewegt sich auf hohem Niveau. Allerdings bleiben ausgeschriebene Stellen länger unbesetzt als früher“, sagte Stephan Bünning, Vizechef der Neubrandenburger Arbeitsagentur, anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
Im Juli waren an der Seenplatte 10.811 Menschen ohne Job. 33 weniger als im Juni. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,2 Prozent. Im Juli 2018 lag die Quote bei 9,0 Prozent. „Die Zahl der Arbeitslosen ist auch im Juli – den sechsten Monat in Folge – gesunken. Und das trotz Ferienzeit und saisonalem Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit,“ sagt der Vizechef der Neubrandenburger Arbeitsagentur.

In der Gruppe der unter 25-jährigen ist Zahl der Arbeitslosen im Vormonatsvergleich deutlich angestiegen: + 109 oder + 12 Prozent. „Der überproportionale Anstieg im Monat Juli gegenüber dem Vormonat Juni ist für diese Altersgruppe jahreszeitlich typisch, da sich im Juli viele junge Menschen – nach Abschluss der Berufsausbildung oder der Schule – vorübergehend arbeitslos melden. Viele dieser jungen Menschen werden schon in den kommenden Tagen und Wochen einen Job oder eine Ausbildung gefunden haben. Vorausgesetzt, sie haben einen Abschluss“, weiß Bünning.

Zum Saisonbild passt, dass die Zahl der Arbeitslosmeldungen nach dem Jobverlust – überwiegend durch das Zusammentreffen mehrerer Kündigungstermine (Ende des Monats/ Quartal/Halbjahr) gegenüber dem Vormonat zugenommen hat. Betroffen sind hiervon insbesondere Frauen aus dem Bereich der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III. Allerdings fiel der Anstieg deutlich niedriger aus als in den Vorjahren. „Hier verhindern Fachkräfteengpässe Entlassungen. Denn wer in wirtschaftlich schwächeren Monaten seine Mitarbeiter entlässt, hat Schwierigkeiten, in stärkeren Monaten neue zu finden. Dieses Risiko gehen Arbeitgeber immer seltener ein“, sagt Bünning.

In Richtung Spätsommer prognostiziert Bünning: „Der Rückgang dürfte sich im kommenden Monaten fortsetzen. Unser Arbeitsmarkt bleibt auch über die Sommerzeit weiter aufnahmefähig. Erst für den November rechne ich mit einem saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit.“

704 Männer und Frauen mussten sich im Juli nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in der Seenplatte arbeitslos melden. Das sind 60 weniger als im Juli 2018. 779 Arbeitslose konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Arbeit beenden. Das sind 9 weniger als im Vorjahresmonat.

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Die Spanne der Veränderungen reicht im Juli von – 3 Prozent bei 50-Jährigen und Älteren bis + 12 Prozent bei 15- bis unter 25-Jährigen.

Gemeldete Arbeitsstellen:  Fachkräfte sind gefragt

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zurzeit gibt es 3.558 freie Arbeitsstellen. 469 mehr als im Vormonat und 940 mehr als im Juli des Vorjahrs.

Die größte Nachfrage gab es im Juli aus den Bereichen: Callcenter und Zeitarbeit (1.636 freie Stellen im Bestand); Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (321); im Baugewerbe (310); im Gastgewerbe (252) sowie im verarbeitenden Gewerbe (241). Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.

Ausbildungsstellenmarkt

Aktuelle Daten weisen für das neue Berufsberatungsjahr 2018/19 auf eine stabile Situation hin. Von Oktober 2018 bis Juli 2019 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 1.512 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 11 oder 0,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig waren 1.621 Ausbildungsstellen gemeldet, ähnlich viele wie im Vorjahresmonat.

548 Bewerber waren unversorgt und 631 Ausbildungsstellen unbesetzt. Am häufigsten waren Ausbildungsstellen gemeldet für angehende Verkäuferinnen und Verkäufer (86); Kaufleute im Einzelhandel (81); Kaufleute für Büromanagement (63); Koch/Köchin (53) und Fachkräfte – Lagerlogistik mit 42 Ausbildungsangeboten.

Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen:

Verkäufer/in (47)
Kaufmann/-frau im Einzelhandel (30)
Koch/Köchin (24)
Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik (22)
Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (22)
Berufskraftfahrer/in (21)
Restaurantfachmann/frau (21)
Anlagenmechaniker/in – Sanitär-/Heiz.-Klimatechnik (19)
Hotelfachmann/-frau (17)
Maurer/in (16)
übrige Berufe
Allen Spätentscheidern, die noch einen Ausbildungsplatz suchen oder sich über ihren beruflichen Weg noch nicht sicher sind, bietet die Berufs- und Studienberatung weiterhin Beratungstermine an.

Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service- Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.

 


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