Junge Vietnamesen werden an der Müritz drei Jahre lang zu Pflegefachkräften ausgebildet

27. August 2020

In dieser Woche haben 22 junge Vietnamesen an der Universitätsmedizin Rostock ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen – sechs von ihnen werden von der AWO Müritz in Waren ausgebildet. Sie wurden gestern an der Müritz begrüßt und sind jetzt ganz gespannt auf die kommenden Wochen und Monate. Die jungen Frauen und Männer werden zum einem im AWO-Pflegeheim am Tiefwarensee und zum anderen im Seniorenzentrum auf dem Papenberg eingesetzt. Die Theorie lernen sie in der Beruflichen Schule Waren. Dabei fangen sie nicht bei Null an, denn die Vietnamesen haben in ihrem Land bereits eine Ausbildung in dieser Branche absolviert, müssen aber in Deutschland noch einmal drei Jahre lang die Schulbank drücken, um entsprechende Qualifikationen zu bekommen.

„Die Planung für das gesamte Projekt hat bereits vor über einem Jahr begonnen und viel Arbeit und Zeit in Anspruch genommen. Es mussten viele Anträge ausgefüllt werden, die Vorstellungsgespräche haben per Videotelefonie stattgefunden und die Auszubildenden haben ein Jahr lang einen Intensiv-Sprachkurs besucht, um Deutsch zu lernen“, so Dominika Schubert-Zell von der AWO Müritz.

An der Uni Rostock werden bereits seit drei Jahren junge Vietnamesen zu Pflegekräften ausgebildet. Von diesem Projekt sollen beide Seiten profitieren. Zum einen helfen die jungen Menschen aus Südostasien, den Pflegenotstand in Deutschland zu verringern. Und zum anderen bekommen die Auszubildenden eine gute Jobperspektive, während sie in ihrem Heimatland mit einer hohen Arbeitslosigkeitsquote nach Ausbildungsabschluss konfrontiert sind.

Die Frauen und Männer werden schon in der Vorbereitung intensiv begleitet und natürlich auch in der Eingewöhnungszeit und während der gesamten Ausbildung.

Von den sechs neuen Azubis sind gestern zunächst fünf von den AWO-Mitarbeitern in Waren begrüßt worden, die sechste Vietnamesin kommt im Laufe des Septembers dazu. Für alle ist die Zeit sehr aufregend, denn neben der Eingewöhnung bei ihrem Arbeitgeber wollen sie natürlich auch ihre neue Heimat kennenlernen und Anschluss finden.

Und das geht ein bisschen einfacher, wenn sie wenigstens mit einem Fahrrad unterwegs sein können. Vielleicht hat ja noch jemand ein Rad im Keller, das er nicht benötigt und gerne abgeben möchte. Die „Neuankömmlinge“ würden sich darüber sehr freuen.


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