Junger Warener Arzt in Doppelfunktion: Chefarzt im Müritz-Klinikum und eine eigene Praxis

22. September 2019

Wie geht das, fragen sich viele Patienten, die Dr. Karsten Heine kennen. Und damit meinen sie den Doppel-Job des jungen Mediziners. Denn der 43-Jährige hat zum einen zu Jahresbeginn die Praxis von Dr. Peter Schmidt in Waren übernommen, und ist zum anderen seit Mai Chefarzt der Urologischen Klinik im MediClin Müritz-Klinikum.
„Das geht mit einem guten Team und viel Organisation. Aber es soll natürlich so auch keine Dauerlösung sein“, beantwortet der Arzt die Frage und macht dabei eigentlich einen eher entspannten statt übermäßig gestressten Eindruck.

Im Müritz-Klinikum ist Karsten Heine kein neues Gesicht, schließlich arbeitet er bereits seit zwölf Jahren auf der Urologie. Zuerst als Assistent, später dann als leitender Oberarzt unter dem langjährigen Chefarzt Dr. Andreas Baars. Als der sich in den Ruhestand verabschiedete, übernahm der gebürtige Wismarer die Chefarztstelle. Zumindest eine halbe. Denn es ist eine Doppelspitze mit einem Co-Chefarzt angedacht.

Vielleicht bald mit Co-Chefarzt

„Das hört sich aber einfacher an, als es ist, denn gute Leute zu finden ist nicht so leicht“, erzählt der Mediziner, der bei Waren wohnt und sich am besten beim Spielen mit seinen kleinen Kindern entspannen kann.

Der Arbeitstag von Dr. Heine ist also derzeit ziemlich lang. Er macht jeden Tag Visite im Klinikum, weiß, welche Patienten mit welchen Krankheiten auf Station sind und behandelt zugleich täglich viele Frauen und Männer in seiner Praxis. Bis auf Mittwoch. Das ist sein OP-Tag im Krankenhaus. Meistens handelt es sich um größere Eingriffe, die am Mittwoch anstehen. Denn auf der Urologie hat Karsten Heine zwar drei Fachärzte und zwei Assistenten an seiner Seite, bestimmte Operationen kann aber nur er durchführen. Auch deshalb wünscht er sich einen Co-Chefarzt zur Unterstützung. Und natürlich, um die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen.

Und nicht zuletzt, um ein wenig mehr Zeit für seine Patienten in der Praxis zu haben – immerhin um die 2000 im Quartal. Zum Spektrum der Urologischen Praxis gehört seit der Übernahme durch Karsten Heine auch die medikamentöse Tumortherapie. „Das schätzen die betroffenen Patienten wirklich sehr“, berichtet der 43-Jährige von den ersten Erfahrungen. Ohnehin sei der Kontakt zu den Patienten in der Praxis enger als auf Station. „Im Klinikum ist er für kurze Zeit intensiv, in der Praxis für einen längeren Zeitraum. Als Operateur in der Klink erfährt man meistens nicht, wie es den Patienten später ergangen ist. In der Praxis betreue ich sie bestenfalls über Jahre“, so der Arzt.

Der andere Blickwinkel als Empfehlung

Und da zeige sich auch der Vorteil des Doppel-Jobs: „Ich kann alles aus einer Hand anbieten – von der Vorsorge über die Diagnostik und auf Wunsch auch die Operation und die Nachsorge“, macht er deutlich. Aber natürlich kann und will Karten Heine nicht alle Patienten, die er operiert, auch später betreuen. „Wir arbeiten da sehr gut mit den niedergelassenen Ärzten zusammen. Das ist ganz wichtig“, erklärt er.

Der andere Blickwinkel, den man als Praxis-Arzt habe, sei aber eine gute und hilfreiche Erfahrung. „Diesen Perspektivwechsel kann ich nur empfehlen. Das kann helfen, die Kommunikation zwischen den Medizinern im Krankenhaus und den niedergelassenen Kollegen zu verbessern.“

Für die Zukunft wünscht sich Dr. Karsten Heine ein bisschen mehr „Luft“– für neue Ideen, die er schon hat und gerne nach und nach umsetzen möchte.


2 Antworten zu “Junger Warener Arzt in Doppelfunktion: Chefarzt im Müritz-Klinikum und eine eigene Praxis”

  1. Renate Farbowsky / Gruel sagt:

    Hiermit möchten wir uns bedanken beim Dr. Heine und seinem Team an Ärzten und Schwestern/Pflegern für die jahrelange Betreuung im Krankenhaus und der Praxis. Wir fühlten uns immer gut beraten und betreut und wünschen ihm weiterhin viel Kraft und Freude an seiner aufopferungsvollen Arbeit.

  2. OSKA sagt:

    Ja, toller Arzt und super Team. Leider habe ich nie so richtig verstanden, warum die Logistik des Krankenhauses nicht weiter für die Betreuung der Patienten der Uro-Onkologie genutzt werden konnte. Hier ist es dem Engagement von Dr. Heine und den Praxismitarbeiterinnen zu verdanken, dass es nach der Schließung der uroonkologischen Betreuung im Krankenhaus, so wie ich es verstanden habe, es zu einer kontinuierlichen Betreuung der Patienten in der Praxis von Dr. Heine kommen konnte. Hier hätte ich mir ein MEHR im Sinne für den Patienten gewünscht. Warum das nicht möglich war, kann ich nicht beurteilen.
    So bin ich froh und glücklich, dass Dr. Heine UNS ALLEN im Krankenhaus UND in der Praxis erhalten bleibt. Ich ziehe meinen nicht vorhandenen Hut vor seiner Leistung und dem seines Praxisteams, wünsche viel Kraft, Geduld und Ausdauer und sende ein dickes Dankeschön.