Kein Ja, kein Nein, ein Vielleicht für geplantes Apartmenthaus

23. Mai 2014

Bauchschmerzen ist wohl das Wort, das in der Diskussion um den geplanten Neubau eines Apartmentgebäudes am Warener Hafen am häufigsten verwendet wurde. Zwar freut sich der überwiegende Teil der Stadtvertreter, dass auf der Südseite des Hafens endlich etwas passieren soll, doch mit der augenblicklichen Planung haben einige so ihre Probleme.

Investor Fred Muhsal, in Waren bekannt als „Retter des Weinbergschlosses“ hat das Grundstück an der Südseite des Hafens Ende vergangenen Jahres gekauft. Zuvor gehörte es Hans-Holger Hagens, der dort eine Hotelanlage errichten wollte, die Finanzierung jedoch – ähnlich wie auf dem Areal des „Müritzrings“ – nicht auf die Reihe bekam.
Der neue Eigentümer möchte auf die Fläche ein Apartmenthaus mit Ferien- und Dauerwohnungen setzen, in dem auch öffentliche Einrichtungen wie Restaurants und Wellnessanlagen Platz finden.

Bauchschmerzen bereitet einigen Stadtvertretern die Größe des geplanten Gebäudes. „Es soll ein ausgesprochen großes, dominantes und für den Hafen bisher untypisches Gebäude werden, das vor allem auch den Blick vom Wasser aus zum Hafen verändert“, meinte Ralf Schütze (SPD). Er hofft, dass sich während des kommenden Beteiligungsverfahrens möglichst viele Warener mit einbringen.
Auch Toralf Schnur (FDP) möchte dem Projekt in der jetzigen Form nicht zustimmen. Als „Klotz“ bezeichnete Michael Löffler (SPD) das Bauwerk und sprach ebenfalls seine Hoffnung aus, dass die Bedenken der Einwohner – sollten sie denn vorgetragen werden – auch Gehör finden.

Andere Stadtvertreter wie Hans Wolff (SPD) sehen in der Größe kein Problem. „Das passt sich meiner Meinung nach auch vom Wasser aus gesehen sehr gut ein“, so der Sozialdemokrat.

Knackpunkt sind offenbar die 19,50 Meter Höhe, die das Gebäude an zwei Stellen erreicht. „Das Haus ist aber nicht durchgängig so hoch, sondern umfasst ansonsten vier Geschosse mit einer Höhe von 13,20 Metern. Es wird also keine massive Wand, sondern eher aufgelockert“, erklärte Bauamtsleiter Gunter Lüdde. Und tatsächlich ist das jetzt geplante Apartmenthaus deutlich kleiner als das einst von Hagens geplante Hotel. Hatte das noch rund 9000 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche, sollen’s jetzt nur noch 6000 Quadratmeter sein.

Letztendlich gaben Warens Stadtvertreter ihr Okay dafür, dass in den nächsten Wochen weiter geplant werden kann. Die Diskussion dürfte aber noch längst nicht zu Ende sein. Denn die Bauchschmerzen sind noch nicht abgeklungen.

Bild unten: So soll sich das neue Apartmenthaus (rechte Seite  in Weiß hinter den Bäumen) in den Hafen einfügen.

Apartmenthaus


Eine Antwort zu “Kein Ja, kein Nein, ein Vielleicht für geplantes Apartmenthaus”

  1. Heiner Dittrich sagt:

    Die Bäume stellen schon einmal ein „Mäntelchen“ dar, was man einem Investor dieser Güte einfach nicht glauben darf! Weiterhin ist m.E. tatsächlich große Vorsicht und ein gesundes Misstrauen geboten, wenn es um eine solche „profitable“ Anlage aus der Sicht des Investors gehen soll. Man muss einfach wissen: Nur GRÖSSE macht Profit; – „klein und fein“ kostet!, steht der Stadt Waren allerdings wesentlich besser zu Gesicht. Wenn ein Hans Wolf keine Probleme damit haben mag, so sagt das noch lange nicht, ob es unserer feinen Kleinstadt gut tut! Erst überlegen, dann reden. Bis jetzt stand bei der Stadt-Entwicklung gottseidank eine gewisse Naivität eher hintenan!