Kein nächtliches „Schleichen“ durch die Müritzstadt

17. Dezember 2015

Es bleibt, wie es ist: Autos dürfen nachts auch weiterhin mit Tempo 50 durch Waren fahren. Ein Antrag der Stadtverwaltung, die Geschwindigkeit von 22 bis 5.30 Uhr nachts auch für Pkw auf 30 km/h zu begrenzen, ist bei den Stadtvertretern durchgefallen. Sie entschieden sich am Mittwochabend mehrheitlich dagegen.

Die Verwaltung hatte ihren Vorstoß damit begründet, dass durch die Reduzierung der Geschwindigkeit mit einer Lärmminderung von 2 dB(A) zu rechnen ist. Doch im Gutachten steht dazu etwas anderes, wie die Stadtvertreter Toralf Schnur (FDP) und Jürgen Seidel (CDU) anmerkten.
Denn demnach gebe es durch die 20 km/h weniger für Pkw lediglich eine Lärmreduzierung von 0,4 dB(A) und das rechtfertige nach Meinung vieler Stadtvertreter so einen Einschnitt nicht.

30er„Wir dürfen die Bedingungen für diejenigen, die arbeiten und auch um diese Uhrzeiten unterwegs sind, nicht weiter verschlechtern. Das Problem sind nicht Pkw, die 50 km/h fahren, sondern die Lkw“, sagte Jürgen Seidel und merkte zudem an, dass die Stadt durch die dann auch anstehenden Kontrollen die Bestrafung von vielen Autofahrern organisiere.

Der Christdemokrat regte an, noch einmal in Sachen Ortsumgehung zu reden, denn die Warener hätten nicht entschieden, ob sie eine Ortsumgehung wollen, sondern ob eine Brücke über den Tiefwarensee gebaut werde oder nicht. Anfangen könnte man mit der so genannten Westspange, die dann zumindest die Anwohner der Mozartstraße und der Röbeler Chaussee entlaste und die mit 15 Millionen Euro Kosten auch zu finanzieren sei.

Der Fraktionschef der Linken, Rüdiger Prehn, gibt Seidel Recht, was die Abstimmung zur Ortsumgehung angeht, stimmte aber für Tempo 30, weil man seiner Meinung nach nur mit kleinen Schritten eine Entlastung für die betroffenen Anwohner erreichen könne. Der neue Belag auf der Mozartstraße sei kein Allheilmittel und bei weitem nicht ausreichend.

Letztendlich stimmten die Stadtvertreter mehrheitlich gegen die nächtliche Geschwindigkeitsreduzierung und hatten dabei offenbar auch die Meinung vieler Warener im Blick.


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