Kein Stress, keine Hektik, keine Termine: Zwei Aussteiger wollen die Welt auf dem Fahrrad erkunden

30. Juni 2019

Einmal frei sein, einmal keine Termine, einmal selbst bestimmen, wie der Tag aussieht: Anika Brust, 29 Jahre alt, und Denis Scharnow, 35 Jahre alt, erfüllen sich diesen Traum. Sie haben ihre Wohnung aufgegeben, ihre Jobs gekündigt und wollen jetzt mit dem Fahrrad um die Welt radeln. Einfach so. Ohne große Pläne, ohne Angst, ohne Zeitvorgabe, sondern mit ganz viel Vorfreude. In dieser Woche haben sie Hamburg hinter sich gelassen und sind über Rostock zunächst nach Schloen. Denn dort wohnt die Mama von Denis. Wir haben die Gelegenheit genutzt, die beiden Weltenbummler bei ihrer Zwischenstation in Waren zu treffen und werden auch künftig von ihren Abenteuern berichten.

„Wer bestimmt, wann wir aufstehen, wann wir ins Bett gehen, wann wir Urlaub machen, und, und, und – der Arbeitgeber oder die Arbeit. Aus dieser Tretmühle wollten wir ‚raus. Einfach mal für uns entscheiden“, erzählt Anika. Und so reifte bei ihr und ihrem Partner – beide leben seit zehn Jahren zusammen – der Wunsch, einfach mal auszusteigen, alles hinter sich zu lassen. Das ist jetzt ungefähr ein dreiviertel Jahr her.

Die Controllerin und der Großhandelskaufmann bereiten sich seit dieser Entscheidung intensiv auf ihr Abenteuer vor – kauften sich neue Räder und Ausrüstung, sagten ihren Arbeitgeber adieu, verkauften ihre Wohnungseinrichtung und tauschten sich mit Menschen aus, die ähnliche Trips bereits hinter sich haben. Und sie haben gespart. Denn ohne Geld funktioniert’s eben nicht.
„Man glaubt gar nicht, wie man im Alltag sparen kann, ohne sich groß einzuschränken. Das war gar nicht so schwer“, meint Denis. Und Anika ergänzt: „Wir brauchen auf unserer Tour etwa 10 Euro pro Tag und Person, aber das ist auch von Land zu Land unterschiedlich.“

So wie die Reaktionen von Freunden und Familie. Klar, dass da auch Bedenken geäußert wurden, aber die meisten freuen sich mit den Beiden, die jetzt zunächst in Richtung Ostsee unterwegs sind und über Polen nach Litauen, Lettland und Estland wollen. Weiter geht’s später ans Schwarze Meer, denn dort ist auch der Winter auf dem Fahrrad erträglich.

Im Gepäck haben Anika und Denis nicht viel: Ein bisschen Kochgeschirr, ein Zelt, Schlafsäcke, Reparatursets für die Räder und einen Glücksbringer – eine Ente von Hansa Rostock. Die haben die Aussteiger vor wenigen Tagen im Ostseestadion bekommen, als sie vor ihrer Abreise eine Ehrenrunde im Stadion drehen durften.

Wer Anika und Denis verfolgen möchte kann das über ihren Blog auf www.ostwaerts-nach-westen.de oder hier bei „Wir sind Müritzer“.

Wann sie wieder nach Hause kommen und in den Alltag einsteigen: „Keine Ahnung, es dauert so lange, wie es dauert“, antwortet Denis ganz entspannt und freut sich auf das neue Leben. Ein Leben ohne Stress und Termine.


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