Keine Macht den Keimen – Neues System im Müritz-Klinikum
Anlässlich des Welthändehygienetages am morgigen 5. Mai setzen sich viele Menschen mit dem Thema der Händehygiene auseinander. Besonders in Krankenhäusern spielt die Händedesinfektion eine elementare Rolle. Bei vielen Menschen besteht eine große Angst, sich während eines Klinikaufenthaltes mit „Krankenhauskeimen“ anzustecken. 90 Prozent der Keimübertragungen erfolgen über die Hände und nur jede zweite notwendige Händedesinfektion wird tatsächlich durchgeführt. Die Hände sind somit ein wesentlicher Grund dafür, dass jährlich 400.000 bis 600.000 nosokomiale Infektionen in Deutschland zu verzeichnen sind. Von diesen enden 10.000 bis 15.000 tödlich.
Im MediClin Müritz-Klinikum soll das Thema Händedesinfektion nun einen noch höheren Stellenwert einnehmen. Gemeinsam mit der GWA Hygiene GmbH aus Stralsund wurde deshalb das neuartige Monitoring-System „NosoEx“ Ende März installiert.
Das System aus Hard- und Software erfasst anonym, wann und wie oft Händedesinfektionsmittelspender benutzt werden. Ziel ist es, durch kontinuierliche Erfassung und Auswertung potenzielle Schwachstellen in der Händedesinfektion zu erkennen und beheben zu können.
Auf Stationen der Inneren Medizin, Chirurgie und auf der ITS wurden zum einen Desinfektionsmittelspender und zum anderen die Mitarbeiter mit speziellen Transpondern der GWA ausgestattet. Mit Hilfe dieser Transponder können bei Betätigung eines Spenders unterschiedlichste Daten aufgezeichnet werden. Durch die verschiedenen Stationen kann die Verwendung in unterschiedlichen Fachbereichen abgebildet werden.
„Das System ermöglicht es uns, Transparenz zu schaffen, Verbrauchsmengen genauer zu ermitteln und das Mitarbeiterverhalten bei der Händedesinfektion besser zu analysieren“, so Antje Zädow, leitende Hygienefachkraft im MediClin Müritz-Klinikum (Foto rechts).
Da sich jeder Mitarbeiter bei Dienstbeginn irgendeinen der Transponder aus einer bereitgestellten Box nimmt, bleibt die Anonymität gewährt. Die Transponder lassen sich lediglich nach Berufsgruppen unterscheiden.
„Das Desinfektionsverhalten des einzelnen Mitarbeiters steht für uns weniger im Mittelpunkt“, so Antje Zädow „wichtiger ist, dass wir uns als Team stetig verbessern.“
Am Ende des Tages werden die Daten von den Geräten automatisch ausgelesen und anschließend mit der passenden Software ausgewertet. Diese wird ebenfalls von der GWA Hygiene GmbH bereitgestellt und in Zusammenarbeit mit dem Klinikum stetig erweitert.
„Schon jetzt zeigt das Projekt „NosoEx“ kleine Erfolge, und wir freuen uns auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit GWA. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit dieser Technologie unsere Standards bezüglich der Händehygiene dauerhaft auf ein noch höheres Niveau heben werden“, so Antje Zädow.
Text: Gina Romer, Praktikantin MediClin Müritz-Klinikum, Marketing und Krankenhausentwicklung
Schön, daß etwas in dieser Richtung passiert.
Vor allem dann, wenn man dadurch einen Angehörigen verloren hat. Danke. Weiter so.