Kleine Traditionsbäckerei sagt Tschüss

1. Juli 2015

Traurige Nachrichten aus dem Warener Geschäftsleben: Die Traditionsbäckerei Scherle wird es nur noch wenige Tage geben. Das bestätigte Inhaberin Andrea Scherle auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.

Die Bäckerei produziert und verkauft auf dem Grundstück des Unternehmens „Nölke“ in der Springer Straße, und das hat sich ja bekanntlich aus Waren verabschiedet. In der Konsequenz gab es auch für „Scherle“ keine Zukunft mehr.

„Wir hatten nur die Wahl, entweder Ende des Jahres zu schließen oder eben jetzt. Wir haben uns für jetzt entschieden, weil die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für unsere Mitarbeiter im Sommer einfach größer sind“, erklärte Andrea Scherle, die zugab, dass ihr und ihrer Familie diese Entscheidung sehr schwer gefallen ist.

Alles in allem beschäftigt die kleine Firma, die von dem im vergangenen Jahr verstorbenen Reinhold Scherle aufgebaut wurde, sieben feste Mitarbeiter sowie drei pauschale Kräfte an zwei Standorten in der Stadt.

BerlinerDer letzte Öffnungstag wird der 17. Juli sein. Bis dahin soll es auch noch die beliebten Scherle-Brötchen und „Berliner“  geben.

Gründer Reinhold Scherle, der die Müritzer schon zu DDR-Zeiten mit seinen Backwaren verwöhnte, verstarb im Februar vergangenen Jahres im Alter von nur 65 Jahren. Nach der Wende lief für den Bäckermeister, der seinen Beruf geliebt und für ihn gelebt hat, nicht alles glatt.

Aufgeben war für Reinhold Scherle trotz aller Schwierigkeiten und Hürden aber nie ein Thema. Er gehörte zwar nicht mehr zur ganz jungen Generation, doch er wagte er im Jahr 2000 den Schritt in die Selbstständigkeit, richtete sich in der Springer Straße eine kleine Bäckerei ein, eröffnete weitere Filialen und gab vielen Menschen einen Job. Die vielen Stammkunden, die „Scherle“ von Anfang an die Treue halten, sind der beste Beweis für die gute Qualität der Produkte.

Und die Stammkunden sind es auch, die jetzt unwahrscheinlich traurig sind.

Die Bäckerei Scherle wird in Waren zweifellos fehlen.


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