Kleiner Lichtblick für Nölke-Mitarbeiter

9. Februar 2015

Noe„Verhalten optimistisch“. Mit diesen Worten fasste Warens Bürgermeister Norbert Möller heute einen Termin zusammen, in dem es um die Zukunft der Nölke-Mitarbeiter ging. Heute morgen trafen sich dazu bei ihm in der Verwaltung Axel Knau, einer der Geschäftsführer der zur-Mühlen-Gruppe, sowie Thomas Besse als Chef der Agentur für Arbeit in Neubrandenburg. Thema: Die Gründung einer Auffanggesellschaft für den Betrieb, der im Sommer geschlossen werden soll.

„Ob so eine Gesellschaft gegründet werden kann, muss in den nächsten Tagen geklärt werden. 50 Prozent der Kosten trägt die Agentur für Arbeit, die anderen 50 Prozent muss der Arbeitgeber übernehmen Und das ist das Problem. Denn bislang gab es für den Arbeitgeber-Anteil EU-Fördermittel, seit Anfang des Jahres aber nicht mehr. In der Geschäftsführung der zur-Mühlen-Gruppe muss jetzt entschieden werden, ob man bereit ist, diese Kosten zu tragen“, erklärte Norbert Möller auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.

Trotz dieser hohen Kosten könnte es sich für den neuen Eigentümer von Nölke lohnen. Denn nach Recherchen von WsM haben bereits zahlreiche der mehr als 120 entlassenen Beschäftigten eine Kündigungsschutzklage eingereicht – mit offenbar gar nicht mal so schlechten Aussichten auf Erfolg.

In der Auffanggesellschaft würden die Mitarbeiter ein Jahr lang weiterhin ihr Geld beziehen und könnten sich in dieser Zeit für andere Jobs qualifizieren. Außerdem hilft dieses Jahr älteren Arbeitnehmern, die wieder ein Stückchen weiter in Richtung Rente rücken.

Schon am kommenden Montag trifft sich die Runde erneut im Warener Bürgermeister-Zimmer. Dann vielleicht schon mit konkreten Ergebnissen. Denn die Zeit drängt.


2 Antworten zu “Kleiner Lichtblick für Nölke-Mitarbeiter”

  1. Franki sagt:

    Wenn 6 Millionen Euro für den Hafenausbau gestemmt werden vom Land M-V, dann sollte auch Gelder für ca. 100 Existenzen gestellt werden. Jetzt sind die Poliker an der Reihe dies durchzuziehen.

  2. Thomas Peter sagt:

    Ich kenne einen Teil der Betroffenen und weiß, dass viele von ihnen das eben nicht anders sehen.
    Volle Bezüge sind bei den so genannten Auffanggesellschaften nämlich nicht die Regel.
    Die Lösung Transfergesellschaft verschiebt die Beendigung der Arbeitsverhältnisse oder eine tatsächliche Arbeitslosigkeit meist nur nach hinten.
    In diesem Fall eben um 1 Jahr und die Arbeitnehmer erhalten eine mehr oder weniger hohe oder gar keine Abfindung und können nur hoffen, möglichst schnell – wenigstens vor dem Auslaufen von Arbeitslosengeld I – ein neues Arbeitsverhältnis zu einigermaßen zumutbaren Bedingungen zu bekommen.
    Die Erfahrung sagt, dass Arbeitnehmer in einer solchen Transfergesellschaft nur »geparkt« werden.
    Es wird weder qualifiziert noch vermittelt.
    Viele Arbeitnehmer, und das gilt hier gerade den Älteren, müssen auch unzumutbare Arbeitsplätze als Leiharbeitnehmer akzeptieren, sonst verlieren
    sie Ansprüche.
    Die Realität sieht meist anders aus als man sie sich vorstellt!
    Außerdem dürfte es für eine Transfergesellschaft bereits zu spät sein, da die Arbeitsverträge bereits gekündigt wurden.