Kreistagsabgeordnete bekommen mehr Entschädigung

17. Dezember 2019

Nun ist es beschlossen: Die Kreistagsabgeordneten der Mecklenburgischen Seenplatte bekommen ab 2020 deutlich mehr Entschädigung als bisher. Das hat der Kreistag in Neubrandenburg gestern mit Mehrheit beschlossen, allerdings vorher einige Anträge zur Senkung bestimmter Sätze von der AfD abgelehnt. So bekommen alle Abgeordneten ohne zusätzliche Funktionen mindestens 250 Euro „Sockelbetrag“ – hier wollte die AfD nur 200 Euro – und der Kreistagspräsident Thomas Diener (CDU) soll 1400 Euro bekommen. Hier sollte der Betrag laut Antrag auf 1200 Euro monatlich gesenkt werden, wie in anderen Landkreisen auch, was aber ebenfalls keine Mehrheit fand.

Damit muss der Kreis ab 2020 jährlich insgesamt 462 000 Euro für „Aufwandsentschädigungen“ zahlen, das sind 242 000 Euro mehr als bisher. Das dürfte eine der höchsten Gesamtsummen sein, die landesweit in den Kreisparlamenten gezahlt werden.

Insgesamt können aber auch die Gemeinden und die Sportvereine künftig mit mehr Geld rechnen. So wurde der 519-Millionen-Euro-Haushalt mit große Mehrheit beschlossen, der eine abgesenkte Kreisumlage vorsieht.

Außerdem sollen die Sportvereine im nächsten Jahr 750 000 Euro, statt wie bisher vorgesehen 650 000 Euro, bekommen. Auch die neue Abfallgebührensatzung des Kreises wurde mit großer Mehrheit angenommen (WsM berichtete). Für eine kreisweite Biotonne fand sich dabei noch keine Mehrheit. Das wäre für manche Dörfer derzeit wenig sinnvoll, meinte CDU-Fachmann Frank Benischke. So würde ein großes Müllfahrzeug vielleicht dort hinfahren, um dann nur zwei bis drei Biotonnen zu leeren, weil viele Bürger Komposthaufen hätten und keine Biotonnen bräuchten.

Für 2021 erhoffen sich die Abgeordneten wieder mehr Gestaltungsspielraum: Dann hat der Landkreis seine 70-Millionen-Altschulden bereits abgebaut.


6 Antworten zu “Kreistagsabgeordnete bekommen mehr Entschädigung”

  1. Brigitte sagt:

    Ein interessanter Beitrag am frühen Morgen. Ich nehme an, die angeführten Summen beziehen sich auf eine monatliche Zahlung ?
    Wenn ja, muß es doch gegenüber dem Steuerzahler, denn daher kommen ja letztendlich die Gelder, eine Erklärung geben, warum es eine so drastische Erhöhung der Zuwendungen geben soll.
    Vielleicht kann sich der ein oder andere Bezieher dieser Zuwendungen zu Wort melden , und die Erhöhung plausibel erklären.
    Verwundert bin ich auch, dass die AfD diese Zuwendungen klein halten wollte, dass sind doch nach dem, was täglich durch Presse und Funk auf mich eintröpfelt, die ganz bösen Rechten. In diesem Fall finde ich das sehr bürgernah.
    Auch hierzu hätte ich gerne von kompetenter Seite eine Einlassung.

  2. Brigitte sagt:

    Hier noch einen Link zum Thema

    https://www.stern.de/politik/diaetenerhoehung-in-berlin–abgeordnete-bekommen-fast-60-prozent-mehr-8927628.html

    Es scheint also irgendwie in Mode gekommen zu sein, sich selbst die Diäten zu erhöhen, auch hier hat die AfD mit der Linken dagegen gestimmt.

    Da ich nicht bei Facebook bin, eine Anmerkung zu dem Herrn , der meinte, dass „ wir“ Rentner ja im vergangenen Jahr eine schöne Rentenerhöhung bekommen haben.
    Ich glaube, es waren 3,6 Prozent im Osten.
    Wenn ich eine Rente von knapp 700 Euro bekomme, weiß ich nicht, ob dann 3,6 Prozent…schön ..sind !?
    Damit mein Text durch die Zensur geht, verzichtete ich auf eine Äußerung zum Verständnis für so eine Selbstbedienungsmentalität.
    Schämt euch!

  3. Depp ohne Plan sagt:

    Ich nehme mir nicht heraus meine meinung als kompetent zu bezeichnen.
    Aber ich bin immer wieder erstaunt wie das alles so geht…vom Volk,mehr oder weniger,gewählte „arbeitnehmer“die ihr eigenes Gehalt ganz nach Belieben erhöhen können…und der der es bezahlen muss hält still und lässt es mit sich machen…schon erstaunlich wie handzahm und mundtot der kleine Mann schon ist.
    Übrigens,nur um die Relation zu wahren,die AfD Abgeordneten geben trotz Gegenstimmen ganz bestimmt auch keinen Cent der Mehrzahlung zurück…
    Aber vllt irre ich ja auch?!lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen….

    Aber was im grossen geht geht im kleinen ja auch ganz gut…siehe Müritzfest,da wird bockig mit dem Fuss gestampft und gesagt man braucht mehr Geld um dieses Fest zu wuppen und schon findet der Stadtvertreter Clan das äusserst angemessen und legt noch n schippchen drauf…schliesslich will man es sich ja nicht mit dem „städtischen Chefveranstalterclan“verscherzen…da schenkt und erhöht man lieber über mass und hofft dass die Feste auf dem nächsten Dorf nicht spektakulärer werden als das Fass-ohne-Boden-Event in der Tourihochburg…vielleicht läuft uns diesmal ja nicht selbst Sietow Dorf den Rang ab…

  4. Mit den Augen rollender sagt:

    Erhöhung um über 100%. Respekt, muss ich meinen Chef auch Mal Fragen, ach nee, natürlich einfach beschließen.

  5. Franz Frantzen sagt:

    Hört doch auf zu meckern, das ist doch eine Neiddebatte. An die Meckerer: wärt Ihr bereit Eure Freizeit für ein Engagement in der Politik zu opfern und mitzugestalten, an Statt immer nur über alles zu meckern!

    Von Malchow nach Neubrandenburg zu fahren, um an Sitzungen teilzunehmen und am späten Abend wieder heimkehren und am nächsten Morgen wieder im Job seinen Mann zu stehen.

    In diesem Verhältnis sind die Beträge, welche hier gezahlt werden, eher ein Schmerzensgeld als eine Aufwandsentschädigung.

  6. Depp ohne Plan sagt:

    Na Franz da haben wir mit dir ja endlich jemanden der durchblickt.
    „Schmerzensgeld“sollte man lieber den armen Schweinen zahlen die am Wochenende,den Feiertagen,in den Ferien usw arbeiten müssen.denn an diesen Tagen sind die politisch aktiven ja zuhause auf der Couch,in Joggern im Garten oder mit den Kindern in den politischen Sommerferien…das geht für den normalsterblichen nicht. Gastronomie,Pflegeberufe,Taxi,Einzelhandel Krankenhausberufe usw lassen keine Zeit für politisches Engagement. Sogern man vllt auch würde.aber lieber der Familie was zu essen auf den Tisch stellen als zu palavern und doch nichts zu ändern.wobei ich da garnicht alle „volksvertreter“über einen Kamm scheren will.im Gegenteil.ich habe nur etwas dagegen sich selbst zu bereichern auf dem Rücken ebendieser die ich oben angesprochen habe…und die politischen Entscheidungen auf kommunaler,regionaler,länder-und Bundesebene sind jetzt nicht gerade von Sinn und Voraussicht geprägt,so dass die eigene „Entschädigungsvervielfachung“gerechtfertigt wäre…und niemand ist gezwungen von malchow nach Neubrandenburg zu fahren.wenn man zu politischer Entscheidungsfindung nur bereit ist weil die Kasse fröhlich klingelt,dann sollte man die Motivation vllt noch mal überdenken.
    Davon mal ab gibt es genügend Menschen die jeden einzelnen Arbeitstag von malchow/röbel/waren oder irgendwas dazwischen nach Neubrandenburg fahren,ihrem wahrscheinlich zu schlecht bezahlen Job nachkommen und dann wieder nach Hause fahren…die kriegen auch kein extra Taschengeld…und einige gehen dann noch einem völlig unbezahlten Ehrenamt nach…also wo ist da die neiddebatte??wo bleibt da die Freizeit,die Zeit für die Familie usw usw??es gibt ganz sicher ganz andere Menschen die Zuschüsse mehr verdient hätten als Entscheider die reden ohne was zu sagen…