Küchenrenovierung – und was sich künftig besser machen lässt

7. Dezember 2021

Bei uns in Mecklenburg-Vorpommern gab es bei der jüngsten Erhebung 2019 836.700 Privathaushalte. Es dürfte nichts mit Wahrsagerei zu tun haben, zu behaupten, dass praktisch jeder dieser Haushalte über eine Küche verfügt. Nun unterliegen natürlich auch diese wichtigen Räume eines jeden Haushalts einer gewissen Abnutzung und einer beständigen Weiterentwicklung durch die dahinterstehende Industrie. Renovieren tut also von Zeit zu Zeit durchaus not – nicht nur aus ästhetischen Gründen. Und jeder, der renovieren möchte, schreibt sich natürlich auf die Agenda, zu diesem Anlass manches besser machen zu wollen, als es in der alten Küche der Fall war.
Ausgehend von diesem Gedanken zeigen wir nun einige Details auf, die in jeder Küche funktionieren und unbedingt bei Renovierungen umgesetzt werden sollten.

Rund um Elektrik und Elektronik

Die heutige Küche ist ein zunehmend von elektrisch-elektronischen Helfern geprägter Raum weit jenseits des Herdes und einiger Küchengeräte. Dies sollte sich bei einer Renovierung deutlich widerspiegeln.

Mehr Steckdosen

Wer heute neu baut, der muss schon aufgrund der normierten Mindestanforderungen sage und schreibe 14 Steckdosen in der Küche installieren. Der Grund: Allein die meist dauerhaft aufgestellten/angeschlossenen Geräte wie Kaffeemaschine, Dunstabzugshaube und Mikrowelle belegen viele normalerweise freie Dosen.

Deutlich weniger sollten es deshalb auch bei einer Renovierung nicht sein; selbst, wenn diese nicht genehmigungspflichtig ist und deshalb nicht kontrolliert wird. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Dosen vor allem dort vorhanden sind, wo sie wirklich gebraucht werden – also an der Arbeitsplatte.

Integrierte Datenhelfer

Dass das WLAN in die Küche reicht, ist in den meisten Haushalten selbst ohne Renovierung normal. Wo es das nicht ist, sollten die Arbeiten unbedingt dafür sorgen, dass dieser Zustand hergestellt wird. Allerdings sollte es überdies ein cleveres System geben, um ein Smartphone, Tablet oder ein Kompakt-Notebook an einer übersichtlichen Stelle zu befestigen.

Denn was das Kochen anbelangt, gibt es keinen besseren Helfer. Rezepte lassen sich damit auf dem Browser lesen, lassen sich als PDF sogar teilen und auf diverse Arten kommentieren, anpassen und markieren – womit sie noch fähiger sind als ein handschriftlich ergänztes Kochbuch.

Doch auch hier gilt: Es braucht in der Nähe Strom. Vielleicht sogar als Ladekabel, das in unbenutztem Zustand hinter einer Kabelauslass-Dose verborgen bleibt. Dadurch steht das Kabel immer bereit, blockiert aber dennoch keine Steckdose.

Licht „untenherum“

Wer schon einmal auf den Knien in den unteren Küchenschränken suchte, hat wahrscheinlich gemerkt, dass selbst eine sehr gute Küchenbeleuchtung bemerkenswerte Lücken haben kann.

Wenn sowieso der Elektriker im Haus ist, sollte man deshalb mit ihm gleich einen Folgeauftrag für die Zeit nach dem Einbau der neuen Küchenzeile machen: Einbau von Leuchten in die unteren Schränke – automatisch schaltend beim Öffnen und Schließen der Tür. Spielend leicht für einen Profi.

Arbeiten mit und in der Küche

Die Küche ist meist keine Dekoration. Daher ist es wichtig, hier nach einer Renovierung möglichst effizient arbeiten zu können.

Niedrigere Hängeschränke

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt – auch bei uns in der Region. Immer wieder ist die Küche der Unglücksort und dort vor allem, weil viele Zeilen so konstruiert sind, dass zur vollständigen Benutzung waghalsige Kletteraktionen nötig sind.

Hier sollte bei der Renovierung eine Faustregel gelten: Die Hängeschränke sollten nur so hoch sein und hängen, dass ein normalgroßer Benutzer ohne Trittleiter in die obere Ebene greifen kann. Alles andere reduziert diese Flächen auf einen Stauraum für selten bis nie genutzte Elemente und macht sie deshalb für den Alltag wertlos – oder eben risikobehaftet, weil man dauernd klettern muss.

Sinnvolle Einräum-Reihenfolge

Sollte der Herd neben dem Kühlschrank sein? Gehören Gewürze und andere Gebrauchszutaten dicht an die Arbeitsplatte oder eher die Kochplatte? Es sind solche Fragen, die sich immer wieder stellen – die jedoch zu häufig falsch beantwortet werden.

Tatsache ist, dass es nur eine richtige Vorgehensweise gibt. Sowohl was die Anordnung der Schränke und ähnlicher Einbauten anbelangt als auch das Einräumen der jeweiligen Fächer. Diese Vorgehensweise läuft unter dem Oberbegriff „so rational und zeitsparend wie möglich“. Nur dies sollten Renovierer verfolgen – nicht das, was sie als passender empfinden.

Keine extremen Oberflächen

Oft keimt der Wunsch nach einer neuen Küche beim Gang durch ein Einrichtungshaus auf. Gerade dort werden aber ebenso häufig die Wurzeln für neue Küchen gelegt, die in der harten Praxis alles andere als praktisch sind.

Namentlich sind das alle Küchen, bei denen die Oberflächen „extrem“ sind. Konkret: Hochglänzend oder stumpfmatt. Beides sieht im Geschäft zweifelsohne hervorragend aus. Jedoch haben beide Glanzgrade die unangenehme Eigenschaft, beinahe tägliche Pflege zu benötigen, weil man andernfalls jeden Spritzer sofort sieht.

Wer seine Küche wirklich benutzt, sollte deshalb auf diese Optik verzichten und zu robusterem in Seidenmatt greifen.

Nicht zu sehr auf offene Werkzeuge setzen

Es ist ein wirklich lieblich wirkendes Detail in zahlreichen Einrichtungsmagazinen. Da hängen Töpfe und Pfannen schön arrangiert über der Arbeits-Insel, warten Teller in offenen Regalen auf den Einsatz und finden sich viele weitere Küchenhelfer unter „freiem Himmel“. Bitte nicht nachmachen:

  • Eine solche offene Vorgehensweise ist ein „Zwang zur Ordnung“, weil man nicht einfach einmal alles ungeordnet in einen Schrank räumen kann.
  • Staub und Küchendünste legen sich auf alles. Im Extremfall müssen so alle offen gelagerten Gegenstände vor jeder Benutzung gereinigt werden.

Nur das, was wirklich täglich verwendet wird, kann und sollte offen stehen und hängen, denn es wird dann sowieso täglich gereinigt. Alles andere sollte lieber hinter Türen und Schubladenblenden verschwinden.

An den Abfall denken

Man muss kein großer Fan von Convenience-Food sein, um festzustellen, dass nach einem einzigen Kochvorgang häufig fast so viel Müll verbleibt, als wäre man im Fast-Food-Restaurant gewesen.

Langfristig mögen hieran nur Gesetze etwas ändern können, damit nicht jede Salamischeibe einzeln verpackt wird. Kurzfristig sollte es jedoch unbedingt für die Renovierung der Küche beachtet werden.

Bei uns im Landkreis wird bekanntlich der Müll getrennt. Wer es sich schwermachen will, integriert nur einen oder zwei Eimer am typischen Ort unter der Spüle. Wer hingegen von Anfang an auch an diesem Punkt der Küchenarbeit weniger Stress möchte, sorgt dafür, ebenso viele Mülleimer für verschiedene Abfallklassen zu besitzen wie bei ihm hinter dem Haus Mülltonnen stehen.

Dafür gibt es zudem stapelbare Lösungen, die sich in entsprechenden Apothekerschränken platzsparend unterbringen lassen.

Fotos: stock.adobe.com@ungvar; stock.adobe.com@Pixel-Shot, stock.adobe.com@andrey Popov, stock.adobe.com@didecs


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