Landkreis: Impfung erst in Heimen – Einrichtung in Malchow derzeit mit vielen Corona-Infektionen

23. Dezember 2020

Sobald der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte die ersten angekündigten knapp 1000 Impfdosen erhalten hat, wird es mit den Impfungen losgehen. „Wir rechnen damit, dass uns das Land nach Weihnachten den ersten Impfstoff zur Verfügung stellen kann“, sagt der Stellvertretende Landrat und Leiter des Stabs „Corona“, Thomas Müller. Gemäß der Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministerium werden zuerst die über 80-jährigen und die Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen geimpft. Auch das Personal dieser Häuser und Menschen, die einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, gehören zur ersten Gruppe.
Deshalb hat der Landkreis die Träger der Pflegeheime angeschrieben und sie um die entsprechenden Vorbereitungen gebeten.

Die Träger  teilen jetzt mit, welche Heimbewohner und Mitarbeiter der Einrichtungen sich impfen lassen möchten. Jedoch gilt in jedem Fall: Eine Pflicht zur Impfung besteht nicht. Mit Stand gestern Mittag haben sich bereits 76 Einrichtungen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte gemeldet.

In den 122 Pflegeheimen der Seenplatte leben mehr als 2.800 Menschen, die vollstationär pflegebedürftig sind. Die Zahl der Beschäftigten in den Einrichtungen beträgt mehr als 2.300.

Die ersten Impfungen in den Pflegeheimen werden ausschließlich von mobilen Impfteams vorgenommen. Das Impfzentrum in Neubrandenburg kommt vorerst nicht zum Einsatz. Sobald sich aus den Anmeldungen schließen lässt, wie viele Menschen sich impfen lassen wollen, wird der entsprechende Tourenplan für die Impfteams erstellt. Bei den mobilen Impfeinsätzen wird das Gesundheitsamt von Krankenschwestern und Ärzten unterstützt. Hilfe haben auch die Träger der Einrichtungen zugesagt.

„Was die Organisation der Impfungen betrifft, wenn ausreichend Impfstoff vorhanden ist, so informieren wir zu gegebener Zeit über den Ablauf der Impfaktion“, so Thomas Müller. Er rechne mit weiteren Lieferungen jedoch erst im Januar 2021.

„Wie notwendig es ist, die Pflegeheime zu schützen und dort zuerst zu impfen, das zeigt die Situation in unserem Landkreis“, betont der Stellvertretende Landrat: „Die Ausbrüche in den Pflegeeinrichtungen in Woldegk, Friedland, Demmin, Malchow und Altentreptow haben uns in den zurückliegenden Tagen sehr beschäftigt und beunruhigt. In den meisten Einrichtungen haben die strengen Maßnahmen schon ein Abklingen erreicht. Jedoch gibt es keinen Grund, mit der Sorgfalt nachzulassen. Nach wie vor sinken die Zahlen der Neuinfektionen in unserem Landkreis nicht. Im Pflegeheim in Malchow sind mittlerweile insgesamt 40 Bewohner positiv getestet worden.“

Wie der Stellvertretende Landrat weiter mitteilt, hat der Landkreis gestern mehr als 32.000 Schnelltests erhalten, die jetzt an die Pflegeeinrichtungen verteilt werden. Dort werden die Teststreifen dringend gebraucht, um die Besucherregelungen zu erfüllen und die Bewohner besser vor Infektionen von außen zu schützen.


6 Antworten zu “Landkreis: Impfung erst in Heimen – Einrichtung in Malchow derzeit mit vielen Corona-Infektionen”

  1. G.Rehfeldt sagt:

    Da in den Heimen sehr viele ältere Menschen leben, die durch Demenz oder andere Erkrankungen gar nicht in der Lage sind, alleine darüber zu entscheiden, ob sie geimpft werden möchten oder nicht, ist meine Frage, wie hier verfahren wird.
    Wie zu lesen war , muss in den Impfzentren jeder ein Formular zur Einwilligung unterschreiben.
    Auch das ist in den Heimen in vielen Fällen nicht möglich.
    Wird der gesetzlich bestimmte Vertreter in jedem einzelnen Fall einbestellt, um diese Einwilligung zu erteilen ?
    Vielleicht kann ein Verantwortlicher die Frage beantworten.

  2. Klaus-Günther sagt:

    Na ziemlich einfach:
    Wenn es einen Vormund (Betreuer) gibt, dann muss der unterschreiben.
    Ich habe in diesem Feld keine genaue Kentniss, aber höchstwahrscheinlich muss dies rechtlich nicht einmal passieren.
    Wenn der Vormund (Sohn) beispielsweise in München lebt und die pflegebedürftige Mutter im Malchower Pflegeheim, bekommt die Pflegeheimleitung eine Art Bewilligung für pflegemedizinisch notwendige Eingriffe, es muss nicht wegen jeder neuen Tablette oder Essensumstellung (Verdauungsprobleme) oder einer normalen Grippeimpfung eine neue Vollmacht ausgestellt werden – ob nun die Coronaimpfung darunter fällt, weiß ich nicht – der Schriftverkehr sollte aber schon seit spätestens Dezember ausgetauscht worden sein.
    (also so allgemein formuliert mit „verfügbarer und medizinisch passender Impfstoff gegen Coronaviruserkrankung“ oder so)

  3. Anonym sagt:

    Im Heim in Malchow sind keine 40 Patienten positiv getestet worden. Das Gesundheitsamt hat die Meldungen vom Arzt und die vom Heim, die identisch sind, doppelt gezählt. Seien Sie bitte alle vorsichtig mit Zahlen.

  4. Hans Zwerg sagt:

    Mir ist bisher nicht klar, wie ein im häuslichen Millieu lebender, bettlägeriger ,schwerbehinderter Patient geimpft werden soll? Wie erfolgt der Kontakt, um einen Termin mit dem ambulanten Impfteam abzustimmen?