Landkreis Seenplatte „dunkelrot“: Jetzt verstärkte Schutzmaßnahmen

25. November 2020

In Mecklenburg-Vorpommern sind bis zum Nachmittag 128 neue Corona-Infektionen registriert worden, davon alleine 27 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Neben den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Nordwest Mecklenburg überschreitet jetzt auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte  die 50-er Grenze. Die 7-Tages-Inzidenz bei 55,0. Weil das so ist, gelten ab sofort für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, die für das Land bei „Rot“ geltenden verstärkten Schutzmaßnahmen. So muss jetzt die Mund-Nase-Bedeckung auch im öffentlichen Raum, wenn ein Mindestabstand von 1,5 m zu anderen Personen nicht durchgehend eingehalten werden kann, getragen werden.

In der privaten Häuslichkeit dürfen maximal 10 Personen aus höchstens zwei Hausständen zusammenkommen. Für Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen gilt ein verstärktes Betretungsverbot. Auch für Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe gelten verschärfte Betretungseinschränkungen. Diese müssen gegebenenfalls mit dem Gesundheitsamt abgestimmt werden.

Die erhöhten Infektionszahlen der letzten Tage in der Seenplatte resultieren in der Tat daraus, dass in den Pflegeheimen und Gesundheitseinrichtungen in Woldegk, Friedland und Altentreptow die Zahl der Fälle deutlich angestiegen war. Im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum sind Mitarbeitende der Pflege positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet worden. Auch eine Tagesstätte in Waren ist jetzt mit einer Infektion betroffen.

Vom Gesundheitsamt allein sind am gestrigen Dienstag 202 Kontaktpersonen zum Test geschickt worden. Es ist absehbar, dass Ergebnisse dieser Abstriche erneut positiv sein werden. „Eine Entwarnung können wir deshalb noch nicht geben“, sagt Landrat Heiko Kärger. „Vor allem in den Pflegeheimen muss jetzt noch mehr auf die Einhaltung der Hygieneregeln geachtet werden. Ich kann nur noch einmal das gesamte medizinische Personal auffordern, in der Aufmerksamkeit und Strenge hier nicht nachzulassen“, so der Landrat. Für den Landrat ist es von besonderer Bedeutung, dass das Pflegepersonal und medizinische Personal ihre privaten Kontakte auf ein absolutes Minium begrenzen, da sich diese Berufsgruppe ihrer besonderen Verantwortung bewusst sein muss.

Auch gehen viele Virus-Einträge nachweislich auf Besuche von Angehörigen in den Pflegeeinrichtungen zurück. Deshalb müssen Besuche dringend unter strengen Hygienevorschriften eingeschränkt werden. Dazu gehören die absolute Maskenpflicht, die Registrierung der Besucher und die Festlegung von bestimmten Räumen, in denen sich die Gäste aufhalten dürfen.

Am Dienstagabend musste die Kita „Lütt Matten“ in Neubrandenburg nun vollständig geschlossen werden, nachdem weitere zwei Erzieher und vier Kinder erkrankt sind.

Von einem positiven Fall betroffen, ist jetzt auch die 8. Klassenstufe der Förderschule in Friedland. Die Kinder wurden abgesondert. In Waren (Müritz) sind 136 Schüler in 6 Klassen und 3 Lehrkräfte der Beruflichen Schule abgesondert worden.

An der Regionalen Schule Nord in Neubrandenburg sind eine 10. Klasse und vereinzelte Schüler der Klassenstufe 9 im Zusammenhang mit einer Infektion abgesondert worden.

Insgesamt wurden in MV bisher 5512 Infektionen festgestellt. Insgesamt gab es bislang 57 Todesfälle im Land.

Landesweit werden 111 Menschen in Kliniken behandelt, 30 von ihnen auf Intensivstationen.


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