Landtag: SPD nominiert Nadine Julitz – CDU kürt erst im November

15. Oktober 2020

Das dürfte zur Landtagswahl wieder spannend werden – auch an der Seenplatte. So hat die SPD an der Müritz bereits die Warener Abgeordnete Nadine Julitz zu ihrer Direktkandidatin gekürt, bei der CDU soll das erst am 7. November in Waren geschehen. Bisher gibt es nur einen Christdemokraten, der hier öffentlich seine Bereitschaft erklärt hat: Enrico Malow, der Bürgermeister von Grabowhöfe. Ob er mehr Glück hat als sein Vorgänger 2016? Damals hat der Lehstener Landwirt Thomas Diener gegen die heute 30-Jährige Nadine Julitz klar verloren und war auch nicht über eine Liste in den Landtag gekommen.

Nun will es der 57-jährige CDU-Politiker Diener noch einmal angehen – in einem anderen Wahlkreis (WsM berichtete). Dafür ist er aber nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ nur äußerst knapp zum Direktkandidaten im Wahlkreis 22 nominiert worden, dem bisherigen Wahlkreis von MV-Dauer-Innenminister Lorenz Caffier, der diesen aus Altersgründen abgibt.
Bei der Abstimmung in Neverin votierten 25 Anwesende für den 57-jährigen Diener. Nur einer weniger, nämlich 24 Parteimitglieder, wählten den 45-jährigen Marco Gemballa aus Zinzow östlich von Friedland. Dieser ist als Landwirt unter anderem für klare Worte bekannt, arbeitet als Vizepräsident im Landesbauernverband und hat auch schon einen Innovationspreis bekommen. Beobachter schätzen, dass Gemballa etwas weniger im CDU-Kreisverband Seenplatte bekannt ist, weil er eigentlich im Nachbarkreis Vorpommern-Greifswald wohnt.

Der Wahlkreis 22 reicht von Penzlin, über Neverin, Friedland und Burg Stargard bis Woldegk. Der 65-Jährige Caffier hatte dort seit 2002 immer direkt gewonnen. Zu Anfang bekam Caffier noch 38 und mehr Prozent. 2016 hatte der Innenminister trotz Amtsbonus aber nur noch mit 0,7 Prozentpunkten vor dem damaligen AfD-Kandidaten Andreas Rösler und 2 Prozentpunkte vor der Penzlinerin Dagmar Kaselitz (SPD) gelegen. Bei den Zweitstimmen lag die SPD sogar klar vorn, vor der AfD und der CDU. In diesem Wahlkreis tritt Dagmar Kaselitz auch wieder für die SPD an. Rösler ist noch nicht nominiert, aber es wird fest damit gerechnet, dass auch er wieder für seine Partei dabei ist.

Im Wahlkreis von Nadine Julitz an der Müritz gibt es wie gesagt noch keine weiteren offiziell gekürten Kandidaten einer anderen Parteien. Enrico Malow hat erklärt, dass er für die CDU ins Rennen gehen möchte, doch nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ gibt es weitere Interessenten, so dass schon die Vorwahl-Entscheidung spannend werden könnte. Wie 2016. Damals  konnten sich die Mitglieder der CDU zwischen Thomas Diener, Enrico Malow, Helmuth von Maltzahn und Renè Drühl als Kandidaten entscheiden und setzten mehrheitlich auf Diener. Auf Platz zwei folgte schon Malow vor Maltzahn und Drühl.

Auch in Neustrelitz sucht die CDU übrigens noch einen aussichtsreichen Landtagskandidaten. Dort hatte ja der letzte Landesvorsitzende Vincent Kokert sein Amt und damit auch seinen Wahlkreis zur Verfügung gestellt.


Eine Antwort zu “Landtag: SPD nominiert Nadine Julitz – CDU kürt erst im November”

  1. Kerstin sagt:

    Endlich einmal ein Politiker, der nicht nur verspricht sondern auch handelt. Das jedenfalls hat er in seiner Zeit als
    Kommunalpolitiker bewiesen. Das sage ich, als ehemaliger SPD – Wähler ! Aber was dieser Verein sich in der AWO – Affäre
    geleistet hat, geht auf keine Kuhhaut. (Entschuldigung oder Aufarbeitung gleich Null). Meine Stimme würde er jedenfalls bekommen !