Leserbrief einer besorgten Mutter

12. Mai 2014

Wir haben einen Brief erhalten, den wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen, Wir veröffentlichen ihn auf Wunsch der Autorin anonym. Wir kennen die Autorin und sind uns sicher, dass Ihre Schilderung der Wahrheit entspricht:

„Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich richtig reagiert habe. Da ich aber in diesem Augenblick total baff war, habe ich wohl nicht richtig reagiert.
Mein Sohn und sein Freund, beide 8 Jahre alt, sind im Norma (Papenberg) einkaufen gegangen. Was ja nicht unüblich ist in diesem Alter. Beide wollten sich ein Red Bull ähnliches Getränk kaufen. Wurden aber von der Verkäuferin in Kenntnis gesetzt, dass dieses Getränk erst ab 12 Jahren ist und dass sie es nur probieren und dann nicht wieder kaufen sollen. Sie haben es trotzdem bekommen.
Ich habe die beiden Jungs zufällig auf dem nach Hause Weg getroffen und mich gewundert, was sie dort trinken. Sie erzählten mir, dass die Verkäuferin, sie darauf hingewiesen habe. Ich bin darauf hin in den Norma gegangen und wollte die Verkäuferin zur Rede stellen. Sie erklärte es mir genauso, wie die beiden Jungs (8 Jahre) es mir schon erzählten. Sie stritt es nicht einmal ab und gab mir zur Antwort “ Ich solle doch die Kinder nicht mehr alleine einkaufen lassen.“
Ach so, das Geld habe ich auch zurück bekommen.  Geld wäre mir egal gewesen. Es hätte auch schlimmer kommen können. Wie kann es sein, dass 8-jährige Kinder Getränke bekommen, die erst ab 12 sind?! Und da steht noch drauf, dass es für Kinder ungeeignet ist.  Und warum nimmt sich die Verkäuferin das Recht heraus, meinem Kind das zu erlauben. Wenn ich der Meinung bin, dass mein Kind so etwas probieren darf, dann entscheide ich es und kein anderer.  Was soll passieren, wenn sich ein 14-Jähriger hochprozentigen Schnaps kauft und die Verkäufer sagen, das ist erst ab 18 und sie bekommen es trotzdem. Wer trägt da die Verantwortung??? Klar weiß ich die Tricks von den Jugendlichen. Man kommt immer an so was ran. Vermeiden kann man es nicht. Aber die Kinder darauf aufmerksam zu machen und es trotzdem zu verkaufen…Frechheit.

Was hätte ich noch unternehmen können gegen diese Verkäuferin? Oder kann ich es im Nachhinein auch noch tun?

2 Antworten zu “Leserbrief einer besorgten Mutter”

  1. Melanie podszuweit sagt:

    Leider gibt es noch kein Gesetz über die altersbeschränkung was das trinken von energiedrinks betrifft. Obwohl ich dafür bin es einführen zu lassen. Das einzige was Sie machen können ist, die zentrale von dem laden einmal zu kontaktieren, und sich über die unfreundlichkeit der Kassiererin zu beschweren. Für gewöhnlich steht die Nummer in der Norma Werbung. Datum und Uhrzeit nennen, dann können sie sich anhand der schichtpläne den schuldigen rauspicken, und wird dann für gewöhnlich auch zur Rechenschaft gezogen.

  2. J.Keller sagt:

    Stellen wir uns doch zu aller erst die Frage:
    Wer ist für das leibliche Wohl der Kinder verantwortlich?
    Die Eltern (Erziehungsberechtigten) oder die Verkäufer in Supermärkten, Kiosken, Imbissbuden etc.?!?
    In der Bundesrepublik deutschland sind liegt diese Fürsorgepflicht bei Minderjährigen Kindern noch immer bei den gesetzlichen Vormunden, in diesem Fall die leiblichen Eltern.
    Somit trifft die Verkäuferin keinerlei Schuld. Die Abgabe von koffeinhaltigen Getränken an Minderjährige ist nicht verboten.
    Wie hätte die Mutter denn reagiert, wenn die Kinder für sie Kaffee kaufen sollten und die Verkäuferin hätte den Verkauf verweigert?! Das wäre der Mutter mit Sicherheit auch nicht recht gewesen und hätte ihrem Ärger in der Filiale auch Luft gemacht.
    Den Kindern ist durch den Konsum mit Sicherheit kein körperlicher oder seelischer Schaden entstanden.
    Wenn man Kindern (Taschen-)geld gibt und sie frei darüber verfügen lässt, dann muss man auch mit solchen Einkäufen rechnen.
    Jeder war einmal Jung und hat bestimmt auch Sachen gegessen und/oder getrunken was den Eltern absolut nicht Recht war.
    Dann muss man den Kids vorher genau erklären, was sie kaufen dürfen und was nicht.
    Die Verkäuferin hat in diesem Fall keinerlei Schuld! Im Gegenteil, sie hat die Jungs sogar noch im Vorfeld darauf hingewiesen, dass sie mit dem Getränk sparsam umgehen sollen.
    Aufklärung, Gebote und Verbote, Erziehung liegt noch immer in der Verwantwortung der Erziehungsberechtigten!

    Der Vergleich mit der Abgabe von Alkohol ist hier lächerlich. Die Abgabe von Alkohol/Zigaretten ist in Deutschland unter 18 Jahren gesetzlich verboten und jeder Verkauf an Minderjährige ist strafbar!

    Anscheinend will sich die anonyme Mutter hier an der (fast schon namentlich genannten) Verkäuferin rächen, da sie sich durch den Energy Drink in ihrer Autorität übergangen fühlt und die Schuld nicht auf die Kinder schieben kann oder will.
    Damit muss also ein Sündenbock gefunden werden und somit kommt die Verkäuferin des Normas auf den Scheiterhaufen auf den virtuellen Marktplatz!

    Was ist wenn Kinder, die nehmen wir mal an vegetarisch erzogen werden, sich einmal Wurst kaufen. Ist dann auch der Verkäufer Schuld?
    Anderes Beispiel: Öffentliche Spielplätze sind meist für Kinder bis 12/14 Jahre zugelassen/ausgelegt.
    Ein 15 Jähriger verletzt sich auf der Wippe. Ist dann auch automatisch der städtische Mitarbeiter Schuld, der vielleicht im Hintersten Eck des Geländes gerade den Sandkasten sauber macht?! Nur weil er den 15 jährigen den Umgang mit den geräten nicht verboten hat?!