LKA-MV: GPS-Anlagen aus landwirtschaftlichen Fahrzeugen bei Dieben immer beliebter

2. September 2020

Moderne Technik nimmt eine immer größer werdende Bedeutung in allen Lebens- und Arbeitsbereichen ein, so auch in landwirtschaftlichen Betrieben. Hier können beispielsweise Maschinen mit Hilfe von GPS-Geräten sehr genau gesteuert, das Saatgut platziert, die Dünge-Menge berechnet oder auch Kraftstoff gespart werden. Da diese Technik in der Regel sehr kostspielig ist, haben es auch immer häufiger Diebe darauf abgesehen.
So treten in Mecklenburg-Vorpommern derartige Diebstähle seit 2018 verstärkt auf. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 14 Fälle, ein Jahr später bereits 26 Fälle und 2020 bisher 15 Fälle des Diebstahls von GPS-Geräten bei der Polizei angezeigt. Dadurch entstand nach Angaben des Landeskriminalamtes allein im Jahre 2020 ein Gesamtschaden in Höhe von über 200.000 Euro.

Insgesamt wurden 39 Fahrzeuge, darunter sowohl Mähdrescher als auch Traktoren, angegriffen. Beim Diebesgut handelt es sich überwiegend um GPS-Anlagen bzw. deren Bestandteile, insbesondere Teile wie Positionsempfänger, Antennenanlagen, Bordcomputer und Monitore.

Die Ermittlungen lassen unter anderem auf Tätergruppierungen aus dem osteuropäischen Raum schließen. Dies legt auch die monatliche Verteilung der Fallzahlen im laufenden Jahr nahe: insbesondere die Monate April und Mai weisen deutlich weniger Diebstähle auf, was auf Zusammenhänge mit den Ereignissen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Grenzschließungen hindeutet. Regional betrachtet sind vor allem der äußerste westliche und östliche Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern am stärksten betroffen.

Um sich vor derartigen Diebstählen zu schützen, rät das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern Folgendes:

Technische Maßnahmen:

– Ortungssysteme sind ein wirksames Mittel zur Wiederauffindung
von gestohlenen Fahrzeugen. In Verbindung mit der Live-Ortung
von Fahrzeugen wird auch oft eine Diebstahlschutzfunktion mit
diversen Leistungsmöglichkeiten angeboten.

– Wegfahrsperren können den unbefugten Betrieb von Fahrzeugen
verhindern.

– Zusätzliche individuelle Kennzeichnungen, wie beispielsweise
Gravuren, können Täter abschrecken und eine Zuordnung zum
Eigentümer im Falle eines Verlustes ermöglichen.

– Je nach Art und Ausführung hat eine Einfriedung eine nicht zu
unterschätzende Barrierewirkung. Unter Berücksichtigung der
örtlichen Bauvorschriften kann eine Einfriedung in möglichst
stabiler Ausführung erfolgen. Einen hohen Widerstandswert bieten
massive Zäune, wie beispielsweise Stabmattenzäune oder
Streckmetallzäune. Diese Zäune können zusätzlich mit einem
Übersteigschutz versehen werden.

– Eine Videoüberwachung kann eine abschreckende Wirkung auf
potenzielle Täter erzielen. Zudem kann mit einer
Videoaufzeichnung das Ereignis dokumentiert und so eine spätere
Auswertung ermöglicht werden.

– Zur Sicherung von Gewerbeobjekten sind einbruchhemmende Türen
und Fenster zu empfehlen. Eine deutliche Verbesserung des
Einbruchschutzes ist auch durch Nachrüstung von Türen sowie
durch die Montage von Nachrüstsicherungen bei Fenstern möglich.

Organisatorische Maßnahmen:

– Bei Nichtgebrauch des Fahrzeugs, insbesondere während der Nacht,
wird empfohlen, es zu verschließen und nach Möglichkeit in einer
verschlossenen Garage bzw. Halle abzustellen. Hochwertige
Traktoren bzw. Technik sollte nicht auf offenem und
abgeschiedenem Gelände abgestellt werden, von wo sie
abgeschleppt oder auf LKW verladen werden könnten. Verriegeln
Sie das Fahrzeug und vergewissern Sie sich, dass es verschlossen
ist.

– Ziehen Sie die Fahrzeugschlüssel immer ab und lassen diese nicht
unbeaufsichtigt.

– Achten Sie auf Personen oder Fahrzeuge mit auswärtigen
Kennzeichen, die wiederholt langsam durch die Straßen
„patroullieren“ und notieren Sie sich das Kennzeichen.
Informieren Sie die Polizei.

– Achten Sie auf Personen, die Ihr Fahrzeug fotografieren. Das
kann bereits die Vorbereitung auf einen späteren Diebstahl sein.

Tipps für Unternehmer:

– Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter für das Thema Sicherheit
und beziehen Sie diese mit ein. Dies führt zu einer besseren
Akzeptanz erforderlicher Maßnahmen.

Nutzen Sie auch das kostenlose Beratungsangebot der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Landes.

Errichterunternehmen, die mechanische Sicherungen fachgerecht montieren, finden Sie im Adressennachweis unter https://www.polizei.mvnet.de/Pr%C3%A4vention/KRIM/Einbruchschutz/.

Weiterführende Informationen erhalten Sie auch auf der Homepage www.polizei-beratung.de .

Verständigen Sie im Falle eines Diebstahls umgehend die Polizei.


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