Lokal schließt – Penzlin sucht Gastronomen

6. September 2019

Fußballerisch spielt Penzlin inzwischen zwar in der Verbandsliga, damit höher als Waren, und auch wohntechnisch kann man das „Grundzentrum“ am Großen Stadtsee durchaus in eine höhere Liga einordnen – nur gastronomisch droht nun ein Abstieg. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“, wird das in etlichen Kreisen beliebte Lokal „Die Buddelscheune“ bereits Ende September schließen. Das bestätigte der Betreiber bei einer Runde von Lokalpolitikern. Hintergrund dürften auch die weiter gestiegenen Kosten von Energie und Nahrungsmitteln sowie die Fachkräfteproblematik und eine anstehende eher touristenarme Zeit sein.

„Wir bräuchten dringend mehr gastronomische Vielfalt“, sagte der Penzliner Bürgermeister Sven Flechner zu dieser „Hiobsbotschaft“. Auch Politiker des Amtsbereiches haben gern in dem Lokal getagt. Nun werde es schwer, Ersatz zu finden. Wie Flechner erläuterte, hatten sich in der Vergangenheit auch schon Stadtgäste und Urlauber, unter anderem vom Campingplatz, über fehlende Vielfalt bei gepflegter Gastronomie in dem Ort kurz vor Neubrandenburg beklagt.

Zudem will Penzlin eigentlich weiter den Radtourismus ausbauen, so wurde gerade ein Stück Radweg in Richtung Peckatel und Neustrelitz fertig. So kann man bald eine Runde von Neubrandenburg über den alten Bahndamm nach Penzlin und über Siehdichum und Alt Rehse oder andere Routen zurück fahren.

Für ihre Beratungen müssen die Kommunalpolitiker sich nun bald neuen Räume suchen. In der Gastronomie könnten das derzeit in Penzlin nur der „Hexenkeller“ auf der Burg, der aber auch zwei Tage geschlossen hat, oder „Der Punschendörper“ anbieten. „Wir bieten weiterhin Mittagstisch an und können abends nach Absprache auch Räume zur Verfügung stellen“, sagte eine Sprecherin des Lokals. „Der Punschendörper“ bleibe weiter geöffnet, auch 2020, zerstreute die Sprecherin Gerüchte, dass bald ein weiteres Lokal schließen könnte.

Penzlin und seinen Nachbargemeinden hatten in der jüngsten Vergangenheit viel Zuzug erlebt, darunter auch viele junge Familien. „Damit konnten wir einen Rückgang unter den rund 4200 Einwohnern vermeiden“, sagte Flechner. Denn wegen der Überalterung sterben wie in fast allen Kommunen auch in dieser Region immer noch mehr Menschen als neu geboren werden. Durch den Zuzug brauche man wieder mehr Kita-Plätze und auch die Schulen würden besser gefüllt.


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