Märchen aus 1001 Nacht mit „Happy End“: Theater lockt mit Musical „Kismet“

18. März 2019

Einen phantasievollen Ausflug in die märchenhafte Welt aus „1001 Nacht“ hat das Theater in Neustrelitz auf die Bühne gebracht. Die Premiere des äußerst opulent ausgestatteten Musicals „Kismet“, was soviel wie „Schicksal“ bedeutet, wurde vom Publikum am Samstagabend mit minutenlangem Applaus gefeiert. In dem Stück mit märchenhaften Kostümen, aufwendig buntem Bühnenbild und viel Gesang wird der Gast in ein Bagdad entführt, das es so schon hunderte Jahre nicht mehr geben dürfte – vielfältig, tänzerisch und ein Ort, in dem ein Bettler allein mittels Poesie und kreativer List weit kommen kann. Fast wie im amerikanischen Traum: Vom Tellerwäscher zum Millionär eben.

Aus dieser Zeit stammt das Theater-Musical auch. Die Amerikaner Robert Wright und George Forrest schrieben es in den 1950er Jahren, wo es am Broadway in New York große Erfolge feierte. Die eigentliche Geschichte klingt auch, wie aus den «Märchen aus 1001 Nacht». Marsinah (Laura Scherwitzl) als Tochter eines armen Poeten, der sich als Bettler (Bernd Könnes) durchschlägt, verliebt sich auf dem Markt in einen Gärtner. Doch dieser hat sich nur so unters Volk gemischt, es ist eigentlich der Kalif von Bagdad (Andres Felipe Orozco), den Amors Pfeil ebenfalls getroffen hat. Beide verlieren sich aber aus den Augen.

In seiner Liebe entlässt der Kalif seinen kompletten Harem, weil er Marsinah heiraten will. Da hat aber der gefürchtete Wesir etwas dagegen, auch wenn seine Frau, die bauchtanzende und männer-affine Lalume (Laila Salome Fischer) eigentlich das Sagen hat. Um es kurz zu machen, der Poeten-Bettler schafft es bis in den Palast, wie bei Märchen üblich. Auch die bis an die Zähne bewaffnete Wache kommt zum Einsatz.

Mit großem Orchester, mehr als 30 Schauspielern, Sängern und Tänzern mit phantasievollen Kostüme, bauchtanzenden Prinzessinnen und viel Geist fühlt sich der Zuschauer in eine andere Welt entführt. Kostprobe: „Ich weiß gar nicht, wie ich Euch beschäftigen soll“, sagt der Bettler als er zum Emir ernannt wird, zu seinen ersten drei Haremsdamen. „Euer Wort ist uns Befehl“, entgegnen die Schönen. „Dann werden wird uns blenden verstehen“, meint der Poeten-Bettler.

Eines müssen Besucher allerdings mitbringen: Eine gute Portion Sitzfleisch. Der erste Akt endet nach 90 Minuten, dann folgt eine Pause zur Stärkung. Die letzten 50 Minuten vergehen etwas schneller. Der fliegende Teppich fehlt natürlich auch nicht und auch von außen ist dem Theater das Märchenhafte noch anzusehen.

Informationen zum Stück: https://www.theater-und-orchester.de/repertoire/stueckinfo.php?id=2037
weitere Aufführungen: 24. und 29. März, 20. April und 24. Mai jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus, Neustrelitz

Fotos: Tom Schweers

 

 


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