Märchenhaft: Ankershagener Museum zeigt Schinko-Werke

17. November 2019

Er zeichnete die Märchenmotive wie kein anderer: Der Röbeler Grafiker Werner Schinko (1929-2016). In Zusammenhang mit dem 90. Geburtstag, den der auch überregional geschätzte Künstler 2019 begangen hätte, ist das Schliemann-Museum Ankershagen auf eine tolle Idee gekommen. Bis Ende Februar 2020 sind in dem Dorf, in dem der Troja-Entdecker Schliemann als Kind lebte, etwa 18 „märchenhafte“ Illustrationen Schinkos zu sehen. „Er war unserem Haus immer sehr verbunden“, sagt Museumsleiterin Undine Haase.

„Schinko hat die Motive aber nicht süsslich verarbeitet wie andere, sondern zeigt: Märchen sind handfeste Realität“, erläutert der Röbeler Ausstellungsgestalter Lutz Kroh, der die Schinko-Schau aufbaute. So sind „Hänsel und Gretel“ ebenso zu sehen wie „Rapunzel“. „Das hat Schinko 1989 gemalt, nachdem sein Antrag auf eine Reise nach Worpswede – einem Künstlerort im Westen Deutschlands – staatlich abgelehnt worden war“, erläutert Kroh. Deshalb hat das Bild den Nebentitel: Wie man eine Mauer überwindet. Später war der Maler mehrfach in Worpswede und hat den Ort auf seine Weise gezeichnet, wie die Stadt Röbel auch.

Außerdem sind „Rumpelstilzchen“, „Das tapfere Schneiderlein“, etliche Utensilien Schinkos sowie Märchenbücher und auch ein Bild vom Schliemann-Museum selbst in Ankershagen zu sehen. „Das Aquarell hat Schinko selbst gemalt“, erläutert Haase stolz.

Das Museum will im Zusammenhang mit der Ausstellung auch „märchenhaftes Basteln“ und Lesungen, wie aus Volkssagen und Märchenbüchern, die der aus Schlesien stammende Mecklenburger illustrierte, anbieten. Und für die Aufarbeitung des Schinko-Nachlasses – der mehrere Tausend Werke umfasst – hoffen der Röbeler Galerist und die Angehörigen zudem auf Hilfe, damit sein Werk als Ganzes erhalten bleiben und auch noch aufgearbeitet werden kann.


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