Malchower holen mit Job-Idee einen Sonderpreis

20. Juni 2020

Zum achten Mal ist in dieser Woche der bei jungen Wissenschaftlern und Gründern begehrte Innovationspreis INNO AWARD vergeben, der jährlich vom Verbund der Technologiezentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern (VTMV) gemeinsam mit Wirtschaftspartnern ausgelobt wird. Ein Sonderpreis ging dabei an Jugendliche der Inselstadt Malchow.

Insgesamt 24 kreative Teams hatten sich um den Preis beworben, der in drei Kategorien vergeben wurde. Der INNO AWARD ist mit insgesamt 18.000 Euro dotiert. Er schlägt wichtige Brücken zwischen Forschung und Wirtschaft und zwischen Jung und Alt, betonte Claus-Ruhe Madsen, Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, in seinem Grußwort. Kluge Köpfe seien im Norden herzlich willkommen.

Die Preisträger 2020

Als Gewinner wurden im Technologiepark Warnemünde drei Absolventen der Rostocker Universität und Gründer des Startup-Unternehmens „INOVA Protein“ geehrt: Biologin Raijana Schiemann, Betriebswirt Christian Baudisch und Wirtschaftsingenieur Ahmed Hussein. Das junge Team will mit einer alternativen, gesunden und vor allem umweltschonenden Proteinquelle die Ernährung revolutionieren. Die innovative Idee: die automatisierte Zucht von Insekten sowie die Herstellung und Vermarktung von Insektenmehl.
Nicht nur Umwelt- und Gesundheitsbewusste werden von der Entwicklung aus Mecklenburg-Vorpommern profitieren. Interessant dürfte das Produkt auch für Sportler, für kranke Menschen oder auch Heimtierfutterhersteller sein. Die Jury ist davon überzeugt, dass es einen großen Markt für Insektenmehl gibt.

Den zweiten Preis gewannen Moritz von Grotthus und Sascha Klement von der Lübecker Firma Bareways GmbH. Die Startup-Unternehmer entwickeln Softwarelösungen für das Routing und die Navigation in ländlichen Regionen, global und in Echtzeit. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz können sie Daten über plötzlich veränderte Wetter- und Straßenverhältnisse wie Überflutungen zur Verfügung stellen. Da 80 Prozent aller Straßen weltweit nicht asphaltiert und sehr anfällig für unvorhergesehene Wetterereignisse sind, ist das Interesse bei Nutzern groß.

Sprachen lernen in kürzester Zeit durch bildbasierte Eselsbrücken. Die Mediziner Steffen Rathmann und Sakhi Ahmad Noori, die in Rostock gemeinsam studierten, erhielten für die von ihnen entwickelte Lern-App „Speakyfox – Schieb (sheep) das Schaf“ den dritten Preis des INNO AWARD. Mit im Boot ist bei Speakyfox auch Deutschlands bekanntester Gedächtnistrainer Oliver Geisselhart, auf den die Methodik basiert. Danach lassen sich Vokabeln vier Mal schneller einprägen, wenn sie sich im Kopf mit Bildern verbinden lassen.

Einen Sonderpreis gab es in diesem Jahr für das Kinder- und Jugendparlament der Inselstadt Malchow, das sich stärker in das Stadtgeschehen einmischen möchte. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln derzeit eine Website als Ferien- und Nebenjobplattform. So soll der Kontakt von Jugendlichen zu regionalen Betrieben aufgebaut werden.

Ferner wurde mithilfe der Tweedback-App der Gewinner des Publikumspreises ermittelt. Tatsächlich gab es einen Gleichstand und der Publikumspreis ging sogar an zwei Ideen: Lern-App „Speakyfox – Schieb (sheep) das Schaf“ und „ÖKohle“, der Alternative zur Holzkohle aus Schilf.


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