Malchows Wahrzeichen soll Museumskomplex werden

30. Oktober 2019

Das Kloster Malchow ist eines der schönsten in Mecklenburg-Vorpommern. Das sagt die einstige Finanzministerin Sigrid Keler und weiß dabei ganz viele Einheimische und Besucher hinter sich. Auch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gehört zu den Liebhabern des Klosters und fördert jetzt gemeinsam mit der Müritz-Sparkasse großzügig die Umsetzung des Konzeptes zum Museumskomplex Kloster Malchow der Inselstadt. Das Stadt- und Klostermuseum, das Heimatmuseum „Kiek in“, das Kunstmuseum sowie das Orgelmuseum werden im Museumskomplex Kloster Malchow zusammengefasst.

Das Malchower Kloster wurde im Jahr 1298 gegründet. Seither ist es Wahrzeichen und Entwicklungsmotor der Stadt. Jedoch gelang es bisher nicht, das Klosterareal in auseichendem Maße zu erschließen und zu präsentieren. Denn um das anspruchsvolle Areal zu entwickeln, bedarf es neben baulicher Veränderung komplexer konzeptioneller Überlegung.

Gemeinsam mit zwei Kuratoren erarbeitet die Inselstadt Malchow ein Museumskonzept, das die vorhandenen Museen integrieren und neue Museumspotentiale erschließen soll. In diesem Zusammenhang wird die Rolle des Klosters und der es nutzenden einheimischen Adelsfamilien in der Landes- und Stadtgeschichte unter wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Aspekten aufgearbeitet.

Um solch ein Vorhaben erfolgreich umzusetzen, bedarf es einer wissenschaftlichen Begleitung. Daher ist die Einrichtung einer Kustos-Stelle vorgesehen. So wird gewährleistet, dass der
Entwicklungsprozess professionell begleitet, wichtige Impulse für die erfolgreiche Entwicklung des Klosters gesetzt und das Konzept letztlich vollumfänglich umgesetzt wird. Die Besetzung der Kustos-Stelle soll noch in diesem Jahr erfolgen, um schnellstmöglich mit der konzeptionellen Arbeit beginnen zu können.

Anfang der Woche ist in den Räumlichkeiten des Kloster Malchow das Kuratorium „Museumskomplex Kloster Malchow“ gegründet worden. Dem Kuratorium gehören neben der Vorstandsvorsitzenden der Müritz-Sparkasse Andrea Perlick, die ehemalige Finanzministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Mitglied des Landeskuratoriums Mecklenburg-Vorpommern der Ostdeutschen Sparkassenstiftung Sigrid Keler, die Vorsitzende des Museumsverbandes Mecklenburg-Vorpommern Dr. Kathrin Möller, der Wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Greifswald Dr. Michael Lissok und der Bürgermeister der Inselstadt Malchow René Putzar an.

„Es ist uns eine Herzensangelegenheit“

Anlässlich der Gründungssitzung wurde der Fördermittelbescheid der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Müritz Sparkasse überreicht. „Ohne diese Mittel wäre die Umsetzung unseres Konzeptes undenkbar. Ich bin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Müritz-Sparkasse ausgesprochen dankbar, dass sie das Vorhaben unterstützen und mit der Erfahrung eines langjährigen Kulturförderers begleiten. Es zeigt mir, dass wir das Potential unseres Klosters und unserer Geschichte richtig einschätzen“, erklärt der Bürgermeister der Inselstadt Malchow, René Putzar.

Andrea Perlick, Vorsitzende des Vorstandes der Müritz-Sparkasse: „Sparkasse und Stiftung engagieren sich gern für dieses Leuchtturm-Projekt. Malchow gehört – mit den Klöstern Ribnitz und Dobbertin – zu den einstigen Landesklöstern und ist landesgeschichtlich für ganz Mecklenburg-Vorpommern von besonderer Bedeutung. Es lohnt sehr den Einsatz, diese Bedeutung künftig in der so charakteristischen, jahrhundertealten Klosteranlage über die Stadt und die Müritzregion hinaus sehr viel sichtbarer werden zu lassen.“ Und weiter: „Dieses bedeutende Vorhaben ist uns eine Herzensangelegenheit. Es freut mich sehr und ehrt mich, im Kuratorium für die Umsetzung dieses Projektes mitzuwirken“, so Andrea Perlick.

Der fünf-Jahres-Plan sieht unter anderem vor, die Klosterkirche, den Innenhof, die Stallreihenhäuser und das Gebäude 1a zu sanieren. Hier soll mit der Außenhülle als sichtbares Zeichen begonnen werden. Die genaue Nutzung des Innenbereichs wird ebenfalls noch im Museumskonzept festgelegt. Nach bisherigen Informationen soll hier das Heimatmuseum einziehen. Aufgewertet werden sollen der Damenplatz und der Engelsche Garten.

„Bewahren, Stärken, Begeistern.“ – Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Mecklenburg- Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Über 2.100 Projekte wurden zusammen mit den heute 45 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen mehr als 90 Millionen Euro aus den Erträgen des Stiftungsvermögens, dem Örtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen zur Verfügung. Davon wurde allein im Land Mecklenburg-Vorpommern für 336 Projekte eine Gesamtsumme von mehr als 13,5Millionen Euro bereitgestellt. Schon damit unterstreicht die Sparkassenorganisation ihre Rolle als größter nicht-staatlicher Kulturförderer in Deutschland.

Foto oben: Carsten Bremer


Kommentare sind geschlossen.