Marder legt sich mit der Bahn an: Schienenersatzverkehr

19. September 2019

Mit Mardern haben viele Menschen ihre Erfahrungen gemacht: Manchmal sind Autokabel plötzlich kaputt, manchmal hat sich eines der Raubtiere unter dem Hausdach eingenistet und „poltert herum“. Im „wilden“ Mecklenburg-Vorpommern, das mit seiner Naturausstattung viele Touristen anlockt, hat nun eines dieser kleinen Raubtiere gleich eine ganze Bahnstrecke für einen Tag blockiert.

Wie „Wir sind Müritzer“ von der Bundespolizei erfuhr, hat ein Steinmarder zwischen Stralsund und Rostock einen dieser Bahnstrommasten erklommen – und dafür mit dem Leben bezahlt. Das Tier muss wohl in ein Bahnstromkabel gebissen haben, denn das löste einen solchen Kurzschluss aus, dass der Stromabnehmer einer gerade vorbeifahrenden Regionalbahn beschädigt wurde.

Der Zug musste kurz nach 5 Uhr morgens sofort auf freier Strecke vor Ribnitz-Damgarten halten. Die zwölf Reisenden wurden von der Feuerwehr geborgen und zu einem der nächstgelegenen Bahnhöfe gebracht. Auf der Bahnstrecke zwischen Rostock und Stralsund musste auf einem Teilstück bis etwa 17 Uhr Schienenersatzverkehr gefahren werden. Nun ist die Störung aber wieder behoben, erkläret ein Bundespolizist.

Was der Marder auf dem Strommast eigentlich wollte, sei unklar. Steinmarder fressen unter anderem Vögel und Kleintiere, aber auch gern Eier aus Vogelnestern – Nester von Fischadlern beispielsweise sind mitunter auf Strommasten, allerdings nicht auf denen der Bahn.


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