„MareMüritz“: Genehmigung liegt vor, aber Fällzeitraum war falsch

3. März 2017

Dieser nächtliche Einssatz eines Warener Bauunternehmers hat für ordentlich Aufregung gesorgt: Er rückte gestern Abend nach 19 Uhr auf dem Grundstück des geplanten Projektes „MareMüritz“ an und riss alte Buchen heraus (WsM berichtete).
Die Pressesprecherin des Investors, Maria Franken, stellte heute früh klar: Eine Genehmigung liegt vor. Das bestätigte inzwischen auch die Stadt, allerdings hätten die Bäume laut gültiger Stadtsatzung gar nicht mehr fallen dürfen, denn die verbietet vom 1. März bis 30. September, also in der Nist- und Brutzeit, das Fällen von Bäumen. Gestern war bekanntlich der 2. März…

Laut Stadtverwaltung hat der Landkreis als Genehmigungsbehörde das Okay für die Fällung von sechs Bäumen gegeben. Und zwar, weil man bei einer Begehung festgestellt habe, dass die Standsicherheit durch freigelegte Wurzeln nicht mehr gegeben sei.

Dass zu einem Zeitpunkt gefällt wurde, in dem laut Stadtsatzung Fällungen verboten sind, wird, so ist aus der Verwaltung zu hören, sicher Konsequenzen haben. Welche, muss eine genauere Überprüfung ergeben.

Warum die Bäume nicht mehr standsicher sind, haben die Anwohner in den vergangenen Wochen und Monaten beobachtet: „Die haben eine Riesen-Baugrube ausgehoben und dabei selbst die Wurzeln freigelegt und teilweise auch heraus gerissen. So kann man sich der lästigen Bäume auch entledigen. Erst dafür sorgen, dass sie ihre Lebensgrundlage verlieren und dann schreien, jetzt sind sie nicht mehr sicher“, so Anwohner gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Nach Auskunft von Pressereferentin Maria Franken habe man nicht vor, Natur zu zerstören, sondern setze sich – nicht nur in Waren – sogar sehr intensiv für sie ein, unter anderem mit dem ORGANIC-Projekt in Göhren-Lebbin. Für die sechs gefällten Bäume sollen ihren Angaben zufolge 11 schon große Bäume neu gepflanzt werden.

Warum der beauftragte Bauunternehmer allerdings am späten Abend anrückt, konnte sie auch nicht beantworten.

Auf dem Grundstück direkt am Müritzufer sollen insgesamt 184 Ferienwohnungen entstehen. Außerdem sind 150 Bootsliegeplätze im eigenen Hafen geplant. Der Investor gibt an, etwa 40 Millionen Euro in die Hand zu nehmen.

Die veränderten Pläne fanden in den vergangenen Wochen bei Warens Stadtvertretern wenig Anklang. Vor allem nicht, weil noch höher gebaut werden soll und man die Parkplätze direkt am Feisneckufer anordnen wollte.


11 Antworten zu “„MareMüritz“: Genehmigung liegt vor, aber Fällzeitraum war falsch”

  1. East west sagt:

    Mensch,schreibt doch mal über wichtigere Themen,als immer wieder sich über irgend etwas auf zu regen. Und wenn man 1 bis 2 Tage drüber ist, dann ist das eben so. Die Gärtner halten sich auch nicht immer an ihren Zeiten zum verbrennen.

  2. HB sagt:

    Kann mir mal einer sagen welche Baufirma das war?

  3. Regloh sagt:

    An wen muß ich mich wenden damit die restlichen Bäume zwischen Fontanestrasse und Müritzwanderweg verschwinden . Würde vom Kietz aus die gleiche Sicht „geniessen“ wie andersrum .

  4. Ureinwohner sagt:

    184 Ferienwohnungen??? + Hafenresidenz (25)+ Müritzpalais (85)

    Da hat eine Stadt dem Wahnsinn freien Lauf gelassen!!!

  5. brademann manfred sagt:

    es ist so armseelig wenn die Natur Geldsäcken weichen muß ,und wenn diese Nichtsnutze da im Rathaus die wir Idioten gewält haben nichts unternehmen ,was Die nicht werden wird unsere Natur in den Portomonaise der hiesigenPolitik verschwinden

  6. Rainer Waaschke sagt:

    Urlauber

    Dann fahrt mal an den Claassee, da ist auch ein riesiges Areal abgeholzt worden und keiner weiß warum!

  7. w sagt:

    Die Wurzeln freizulegen würde in einer normelan Kommune in einer Strafanzeige münden, nicht in einer Fällgenehmigung. Aber in unserer Stadt. Es ist einfach zum K.
    Wer hat denn eigentlich beschlossen, dass das Bau- und das Umweltressort von derselben Person geleitet wird? Seit ich den für mich pseudogrünen Herren Doktor Lüdde kenne, zog bei diesem Interessenkonflikt die Umwelt noch jedesmal den Kürzeren.

    L E R N E N S I E A L L E, D I E H I E R V E R A N T W O R T U N G T R A G E N,
    E N D L I C H S I C H Z U S C H Ä M E N.

  8. Rainer sagt:

    Ja East west, gleich mal Vorweg Gärtner halten sich auch nicht an die Zeiten fürs Verbrennen. Aber in Waren ist das Abbrennen für Gartenabfall laut Satzung auch noch Verboten.
    Mir geht es hier aber ums Prinzip, erst werden die Bäume am Stamm eingepackt zum Schutz. Dann die Lebensgrundlage an den Wurzeln entzogen, um dann eine Fällgenehmigung zu bekommen.
    All sowas schreit zum Himmel in dieser Stadt, was auch SEHR von Ungerechtigkeit geprägt wird.
    Wertstoffhof OST schließen, aber das Verbrennen von Abfällen unter Strafe stellen !
    Nur wenn Investoren kommen und die Natur auf solch einer miesen Masche zerstören dürfen, was im Nachhinein nicht mal Konsequenzen hat, da muss man wirklich mal Fragen ob Stadtvertreter und Bezahlte Mitarbeiter im Rathaus überhaupt noch ein GEWISSEN haben. ?